Wuppertal - Dass Statistiken schamlos geschönt sein können, hat die offizielle Besucherbilanz des Wuppertaler Von der Heydt- Museums eindrucksvoll bestätigt: Innerhalb eines Jahres sank die Zahl der Besucher auf die Hälfte. Der Grund: Über lange Zeit war jeder gezählt worden, der seinen Fuß über die Museumsschwelle setzte - selbst Handwerker, aber auch Gäste von Firmenjubiläen, Geburtstagen oder sonstigen Anlässen, die das Museumsfoyer für ihre Feiern angemietet hatten. Die inzwischen pensionierte Museumsleiterin hatte 2005 sogar 35.000 Besucher einer Ausstellung mit Wuppertaler Kunstbesitz auf Mallorca in ihre Statistik einberechnet.

"Das ist jetzt behoben und hat auch keine Konsequenzen", sagte eine Stadtsprecherin am Donnerstag auf Anfrage. Eine Vorlage des städtischen Kulturausschusses belegt für das Jahr 2005 stolze 151.444 Museumsbesucher. Mit Dienstantritt des neuen Direktors im Folgejahr stürzte diese Zahl auf 78.000 Kunstfreunde. Für die Stadt ändere das Geschehen jedoch nichts an der Stellung des renommierten Museums, das "trotzdem ein erfolgreiches Haus" sei, hieß es. (APA/dpa)