Rom - Vier Operationssäle im größten Krankenhaus Italiens, der Poliklinik Umberto I. in Rom, sind gesperrt worden, nachdem in Wasserleitungen Legionellen gefunden wurden.

Eine Patientin war zuvor an der Legionärskrankheit gestorben. Nun wird gegen je zwei Ärzte und Mitarbeiter der Krankenhaus-Verwaltung ermittelt. Sie hätten von den Bakterien gewusst, das aber nicht gemeldet, berichtete die römische Tageszeitung "Il Messaggero".

Hundekot und Zigarettenstummel

In Italien gibt es seit Wochen einen Wirbel über die santären Zustände der Spitäler. Der Journalist Fabrizio Gatti vom Nachrichtenmagazin "L'Espresso" hat den Stein ins Rollen gebracht. Er hatte sich im Jänner als angeblicher Mitarbeiter einer Reinigungsfirma in die Poliklinik Umberto I. eingeschlichen. Seine Fotos zeigen unter anderem Hundekot und dutzende Zigarettenstummel im Gang sowie unversperrte Labors mit radioaktiven Substanzen.

Die Gesundheitsbehörde fand dann in der alten Poliklinik von Neapel Ratten, in einem anderen Krankenhaus der Stadt wurden streunende Hunde gesichtet. In den Kellern häuften sich Dreck und Abfälle, darunter gebrauchte Spritzen. Die Behörden untersuchten zunächst 309 von insgesamt 679 Krankenhäusern in Italien. (APA)