Brüssel - Die EU hat Großbritannien in der Frage der im Iran festgehaltenen 15 britischen Soldaten "absolute Unterstützung" zugesichert. "Nach Ansicht der EU ist es völlig inakzeptabel, dass der Iran die Soldaten in Haft hält", sagte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch vor dem Europäischen Parlament in Brüssel. "Ich versichere unseren britischen Freunden die uneingeschränkte Unterstützung und Solidarität", erklärte die EU-Ratsvorsitzende in ihrer Rede.

Großbritannien hat in der Geisel-Frage die Beziehungen zum Iran bis auf weiteres eingefroren und will sich auf diplomatischer Ebene nur noch auf die Freilassung der Soldaten konzentrieren. "Wir befinden uns jetzt auf einer neuen Stufe der Diplomatie", erklärte Außenministerin Margaret Beckett am Mittwoch vor dem Parlament in London.

Teheran ordnet Einschränkungen bei Zusammenarbeit mit IAEO an

Als Reaktion auf verschärfte UN-Sanktionen hat unterdessen die iranische Regierung die Atombehörde des Landes angewiesen, die Zusammenarbeit mit der internationalen Atomenergie-Organisatin (IAEO/IAEA) einzuschränken. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA ordnete das Kabinett in Teheran unter anderem an, die IAEO nicht mehr über die Installierung weiterer Zentrifugen zur Urananreicherung zu informieren. Die Einschränkungen sollten erst wieder aufgehoben werden, wenn der Atomstreit vom Weltsicherheitsrat an die IAEO zurücküberwiesen werde.

Der Weltsicherheitsrat, der den Iran zur Aufgabe seines umstrittenen Urananreicherungsprogramm zwingen will, hatte am Samstag eine Verschärfung von im vergangenen Dezember verhängten Sanktionen beschlossen. Die Resolution sieht unter anderem ein Waffenembargo, Reisebeschränkungen und das Einfrieren von Auslandsgeldern vor. Das iranische Parlament hatte bereits im Dezember die Einstellung der Zusammenarbeit mit der IAEO gefordert, ohne dass dieser Beschluss von der Regierung umgesetzt wurde.

Der Weltsicherheitsrat fürchtet, dass der Iran mit seinem Urananreicherungsprogramm auf die Entwicklung von Atombomben abzielt. Teheran bestreit das. (APA/Reuters)