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Im Visier der Ermittler ist auch Jean-Christophe Mitterrand, von 1992 bis 1996 Chef der Afrika-Abteilung im Elysee-Palast

Foto: AP/Remy de la Mauviniere

Paris - Wegen illegaler Waffenlieferungen an Angola hat die Pariser Staatsanwaltschaft nach siebenjährigen Vorermittlungen am Mittwoch einen Prozess gegen den Sohn von Expräsident François Mitterrand sowie 41 weitere Personen gefordert.

Laut Justizunterlagen wurden während des angolanischen Bürgerkriegs in den 90er Jahren Kriegsschiffe, Panzer und Hubschrauber für knapp 600 Millionen Euro an der französischen Regierung vorbei an das marxistische Regime von Jose Eduardo Dos Santos verkauft.

Ob es zum Prozess kommt, muss nun Ermittlungsrichter Philippe Courroye entscheiden. Die mutmaßlichen Protagonisten sind Pierre Falcone, Chef der dubiosen Gesellschaft Brenco International, und Arcady Gaydamak von der slowakischen ZTS-Osos. Gegen sie wurde ein internationaler Haftbefehl wegen illegalen Waffenhandels und Veruntreuung von Firmengeld erstellt.

Im Visier der Ermittler sind aber auch Jean-Christophe Mitterrand, von 1992 bis 1996 Chef der Afrika-Abteilung im Elysee-Palast, sowie der frühere Innenminister Charles Pasqua und der frühere Mitterrand-Berater Jacques Attalie. Gegen Schmiergeldzahlungen sollen sie sich für die Waffenlieferungen eingesetzt haben. (APA)