Krems – In der Justizanstalt Krems-Stein ist eine Zelle für Familienbesuche eröffnet worden. In einem 25 bis 30 Quadratmeter großen Raum haben ausgewählte Häftlinge die Möglichkeit bis zu drei Stunden ungestört mit Angehörigen zu verbringen, erklärte der Leiter der Justizanstalt, Hofrat Friedrich Novak. Ausgenommen von diesem speziellen Besuchsrecht sind "gefährliche Insassen" und Häftlinge, die "bereits über eine Ausgangsmöglichkeit" verfügen, meinte Novak.

Ihm selbst sei "viel daran gelegen", einen entsprechenden Raum für mehr Privatsphäre zu installieren, wie Novak erläuterte. In erster Linie soll in dem Raum der Kontakt mit Kindern beziehungsweise dem Partner intensiviert werden können. Möglich sei aber auch, zum Beispiel mit einem Bruder Zeit in der Zelle zu verbringen. Dann etwa, wenn sehr persönliche Dinge besprochen werden müssten, sagte Novak. In Betracht kommen nur Personen, die eine aufrechte Beziehung zu Familienmitgliedern pflegen und eine "gute Führung haben".

An den Sicherheitsbestimmungen ändert sich freilich nichts. Die Besucher werden kontrolliert und dürfen "nichts mitnehmen", betonte Novak. Sollte ein Häftling aber zum Beispiel "einen Kuchen für seine Angehörigen mitbringen" wollen, so werde das vermutlich gestattet, erklärte der Leiter der Justizanstalt.

Die erste Familienzelle in einer Justizanstalt wurde im vergangenen Jahr in der Justizanstalt Leoben in der Steiermark in Betrieb genommen.(APA)