Kinshasa - Der per Haftbefehl gesuchte Ex-Rebellenchef Jean-Pierre Bemba will einem Diplomaten zufolge den Kongo verlassen und sich in Portugal ärztlich behandeln lassen. Der Botschafter Südafrikas bei den Vereinten Nationen, Dumisani Kumalo, sagte am Dienstag, Bemba wolle am Samstag nach Portugal reisen, um eine Verletzung am Hals behandeln zu lassen.

Bemba war vorige Woche während der heftigen Kämpfe in der Hauptstadt Kinshasa in die südafrikanische Botschaft geflohen. Gegen den Ex-Rebellenchef ist ein Haftbefehl wegen Hochverrats ausgestellt worden. Bei den Kämpfen kamen nach Angaben des deutschen Botschafters zwischen 200 und 600 Menschen ums Leben.

Erste Kämpfe seit Wahl

Die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Anhängern Bembas waren am Donnerstag ausgebrochen. Zuvor hatte es Bembas Miliz abgelehnt, sich aufzulösen und damit einer Forderung der Regierung nachzukommen.

Es waren die ersten Kämpfe in Kinshasa seit den Präsidentenwahlen im vergangenen Jahr. Damals war Bemba dem Amtsinhaber Joseph Kabila unterlegen. Das Ergebnis der ersten demokratischen Wahl nach mehr als vier Jahrzehnten in dem zentralafrikanischen Land war von Wahlbeobachtern größtenteils für legitim erklärt worden. (red/APA/Reuters)