Gerade in "Fällen wie diesem" sei es nämlich "völlig abstrus", von einer "Gefährdung der öffentlichen Ordnung" zu sprechen, wie sie Johann Bezdeka aus dem Innenministerium in jenem Rundschreiben schildert, das seit Kurzem Grundlage für ein noch schärferes Vorgehen der Fremdenbehörden bei binationalen Ehepaaren ist. Im Gegenteil, so Stoisits: "Afzaal Deewan und seine Frau haben nicht nur nichts angestellt, sie bringen der Gesellschaft sogar sehr viel" – nicht zuletzt auch hohe Steuereinnahmen, weil ihr Beislkonzept "Pay as you like" voll eingeschlagen hat.
Wie im_Standard berichtet, könnte dem mehrfach ausgezeichneten Wirten Afzaal die Ausweisung drohen, weil er derzeit als "Illegaler" in Österreich lebt. An dieser Illegaltät trage jedoch nur der Umstand schuld, "dass die Inlandsantragstellung rückwirkend verboten wurde, nachdem Deewan den Antrag gestellt hatte". Im Grunde – so Stoisits – sei es "vermessen", eine solche vom Betroffenen nicht voraussehbare Änderung als Argument für öffentliche Ordnungsgefährdung heranzuziehen.
Gegen "Feudalsystem"
Stoisits spricht sich auch für ein Umdenken bei der Gewährung von Aufenthalt aus "humanitären Gründen" aus, das ausschließlich dem Innenministerium obliegt. Hier müsse man "weg vom derzeitigen Feudalsystem" – hin zu "verbrieften Anspruchsgründen" für außertourliche Niederlassungsbewilligungen etwa aus familiären Gründen.