Ramadi - Bei einem Selbstmordanschlag in der irakischen Stadt Ramadi sind nach Polizeiangaben am Dienstag mindestens zehn Menschen getötet worden. 25 Personen wurden verletzt. Vor einem Restaurant an einer Hauptstraße war ein Auto explodiert. In der Gegend kämpft ein Bündnis von Stämmen gegen den Einfluss der Extremistenorganisation Al-Kaida. Ramadi liegt rund 110 Kilometer westlich von Bagdad und ist die Hauptstadt der Unruhe-Provinz Anbar, in der es in den vergangenen Monaten mehrere Anschläge dieser Art gegeben hat.

Westlich von Bagdad haben Aufständische zwei Selbstmordanschläge auf einen irakischen Stammesführers verübt. Die Attentäter hätten sich am Dienstag in ihren Fahrzeugen in der Nähe des Hauses von Stammesführer Scheich Thahir al-Dari in die Luft gesprengt, sagte ein Vertreter der Provinzbehörden von Anbar. Dabei seien der Sohn Daris sowie weitere Menschen getötet worden. Das staatliche Fernsehen berichtete, es habe viele Opfer gegeben. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

Dari führt den sunnitischen al-Sobaie-Stamm, dem auch der Vize-Ministerpräsident Salam al-Sobaie angehört. Auf Sobaie war vergangene Woche ein Anschlag verübt worden. Der Sobaie-Stamm hat sich gemeinsam mit weiteren Stämmen in der Provinz Anbar gegen das Extremistennetzwerk Al Kaida verbündet.

Zwei Nonnen in Kirkuk erstochen

In der nordirakischen Stadt Kirkuk fielen zwei katholische Nonnen einem Mordanschlag zum Opfer. Die beiden Schwestern im Alter von 79 und 85 Jahren wurden am Montagabend von zwei Eindringlingen erstochen. Am Dienstag kamen bei einem Selbstmordanschlag in der Nähe von Ramadi mindestens 17 Menschen ums Leben. Dutzende wurden verletzt.

Die Täter in Kirkuk drangen in das Haus der beiden allein lebenden Nonnen in der Nähe der Jungfrau-Maria-Kathedrale ein. Die jüngere der beiden Frauen wurde im Garten vor dem Haus attackiert und mit sieben Messerstichen getötet. Danach brachten die Mörder die auf einem Sofa im Haus liegende Schwester um. Anzeichen für einen Raub gab es nicht, wie ein Polizeisprecher mitteilte.

Margaret und Fauseijah Naum gehörten der chaldäisch-katholischen Kirche an, deren Mitglieder vor allem in Syrien und der Türkei sowie im Iran und im Irak leben. Die Wiener Stiftung "Pro Oriente" hatte kürzlich erklärt, christliche Minderheiten seien im Irak existenziell bedroht. (Reuters/APA/AP)