Blair verwahrte sich auch gegen Spekulationen, das iranische Vorgehen könnte eine Vergeltungsaktion für die Festnahme von fünf Iranern seitens der US- Streitkräfte im Irak sein. Die beiden Fälle hätten absolut nichts miteinander zu tun, betonte der Premierminister. Die festgenommenen Iraner hätten allem Anschein nach versucht, die demokratisch gewählte Regierung des Irak zu schwächen und damit gegen UN-Beschlüsse gehandelt. Auf die gefangen genommenen Briten treffe dies nicht zu.
Berichte über einen geplanten Austausch der britischen Soldaten gegen die Iraner in US-Gewahrsam wurden am Montag von Teheran entschieden zurückgewiesen. Die Briten wurden am Freitag im Mündungsgebiet des Schatt el Arab im Norden des Persischen Golfs festgenommen, wo der exakte Grenzverlauf umstritten ist. Der Iran wirft den Briten vor, unbefugt in iranische Hoheitsgewässer eingedrungen zu sein.
Die 15 Soldaten - 14 Männer und eine Frau - gehörten zu einer Einheit der Royal Navy, die unter UN-Mandat die Sicherheit der irakischen Ölterminals und der irakischen Hoheitsgewässer gewährleisten soll. Die US-Streitkräfte am Persischen Golf erklärten am Dienstag, die Briten hätten zum Zeitpunkt ihrer Festnahme ein unter indischer Flagge fahrendes Handelsschiff kontrolliert, in dem vermutlich Autos geschmuggelt worden seien.