Microsoft hat sein neues Betriebssystem Windows Vista im ersten Monat mehr als 20 Mio. Mal abgesetzt. Damit habe sich das neue Windows mehr als doppelt so schnell wie die Vorgänger-Version XP verkauft, betonte der weltgrößte Software-Hersteller am Montag. Für Windows XP seien nach den ersten zwei Monaten bis Ende Jänner 2002 rund 17 Mio. Lizenzen abgesetzt worden. Allerdings ist seitdem auch der PC-Markt deutlich gewachsen.

Seit 30. Jänner für das breite Publikum

Windows Vista ist seit dem 30. Jänner fürs breite Publikum verfügbar. Microsoft berücksichtigte für die erste Bilanz den Absatz bis Ende Februar. Gezählt wurden Lizenzverkäufe an PC-Hersteller, die auf ihren Geräten das neue Windows vorinstallieren, Upgrades und Vollversionen, die an den Handel ausgeliefert wurden, sowie die eingelösten Gutscheine für Vista, mit denen neue Computer Ende vergangenen Jahres verkauft wurden. Damit kann ein Teil der 20 Mio. Vista-Exemplare sich noch auf Lager befinden und hat die Verbraucher möglicherweise noch nicht erreicht.

Das Marktforschungsinstitut IDC ging bisher davon aus, dass ein Jahr nach dem Marktstart rund 100 Mio. PCs weltweit mit Vista ausgestattet sein werden und 90 Prozent aller verkauften PCs unter Vista laufen.

Signale

Von Microsoft waren zuvor widersprüchliche Signale gekommen. Einerseits schürte das Unternehmen zum Start große Erwartungen und zeigte sich wiederholt "zufrieden" mit den Verkäufen, zum anderen dämpfte Konzernchef Steve Ballmer die Begeisterung selbst wieder, als er im vergangenen Monat sagte, einige Analysten schätzten die Auswirkungen von Vista auf den Konzern-Umsatz etwas zu optimistisch ein.

Quartalsdividende von 10 US-Cent je Aktie

Zugleich kündigte Microsoft für Anfang Juni eine Quartalsdividende von 10 US-Cent je Aktie an - genauso viel wie in den drei Quartalen davor. Das laufende Microsoft-Geschäftsjahr endet am 30. Juni. Im vergangenen Jahr betrug die Quartalsdividende jeweils 9 Cent. Der auf Milliarden-Geldbergen sitzende Windows-Riese hatte die Quartalsdividenden eingeführt, nachdem Anteilseigner eine stärkere Gewinnbeteiligung verlangt hatten.

Neuer Verwaltungsrat

Unterdessen zieht der Gründer und Chef des amerikanischen Internet-Videoverleihers Netflix, Reed Hastings, in den Microsoft-Verwaltungsrat ein. Damit steigt die Zahl der Verwaltungsratsmitglieder von neun auf zehn. Chef des Gremiums ist Co-Firmengründer Bill Gates.(APA/dpa)