Grüne kritisieren Unterrepräsentation von Frauen im ORF
Generaldirektor Wrabetz weist Vorwurf zurück: "Reale
Rollenverteilungen auf politischer Ebene" nicht beeinflussbar
Redaktion
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Wien - ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hat am
Freitagnachmittag die Kritik des Grünen ORF-Sprechers Dieter Brosz
zurückgewiesen, der in einem offenen Brief an Wrabetz über die
seiner Meinung nach unausgewogene Einladungspolitik bei "offen
gesagt" beklagt und Wrabetz mit einer Reihe von Fragen konfrontiert.
Unbeeinflussbare Rollenverteilungen
Seit Wrabetz' Amtsantritt Anfang des Jahres gelte "in
jedem Fall, dass sich die journalistischen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Hauses ausschließlich an journalistischen Kriterien
orientieren und deren Beitrags- und Einladungspolitik ohne jede
Einmischung von außen nach genau diesen Regeln gestaltet wird", hielt
der ORF-Chef in einem Schreiben an den Grünen Parlamentarier fest.
Wrabetz betonte, dass Aktualität und öffentliche Themensetzung eine
wesentliche Rolle bei den Einladungen in ORF-Sendungen wie "offen
gesagt" spielten. Dem Vorwurf, dass kaum Frauen eingeladen würden,
begegnete der ORF-Chef mit dem Hinweis auf die "realen
Rollenverteilungen auf politischer Ebene". Diese seien vom ORF nicht
beeinflussbar.
Fall um Journalistin
"Interne Angelegenheiten der operativen Betriebs- und
Personalführung" sowie Aussagen von Mitarbeitern wolle er nicht
öffentlich kommentieren, da diese Angelegenheit der zuständigen
Stellen des Hauses sind, bat Wrabetz um Verständnis. Brosz hatte den
ORF-Chef unter anderem gefragt, ob er es für "adäquat" halte, dass
Fernseh-Chefredakteur Karl Amon in einem Interview erklärt hatte,
"dass eine für Journalisten jederzeit identifizierbare Reporterin
nicht in der Lage ist, schwierige politische Berichte eigenständig zu
machen" und wie Wrabetz darüber hinaus die "Weigerung Amons"
beurteile, der "offensichtlich durch die Gleichbehandlungskommission
empfohlenen Wiederaufnahme der betroffenen Reporterin in die
Innenpolitik nachzukommen". Wrabetz versicherte in diesem
Zusammenhang allgemein, "dass die Geschäftsführung sehr darum bemüht
ist, auch in diesen Fragen einem hohen kulturellen Standard zu
entsprechen". (APA)
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