Amman - Die meisten Rebellengruppen im Irak lehnen einem Stammesführer zufolge einen gemeinsamen Kampf gegen Al-Kaida-Extremisten ab. Die Strategie sei von den USA ausgedacht worden und habe das Ziel, zwischen den Rebellengruppen in der Provinz Anbar Differenzen zu säen, sagte am Freitag Scheich Majid al-Gaud, einer der Anführer des mächtigen Dulaimi-Stammes. Die Rebellen kämpften aber gegen die US-Truppen und nicht gegen andere Aufständische, betonte er.

Ein hochrangiger Vertreter des irakischen Ministeriums für Dialog und Aussöhnung hatte am Donnerstag gesagt, einige Rebellengruppen könnten sich bald dem Kampf gegen Al Kaida anschließen. Entsprechende Gespräche der irakischen Regierung mit führenden Rebellengruppen näherten sich möglicherweise einem entscheidenden Punkt. Gaud wies diese Darstellung zurück. Keine der wichtigen Rebellengruppen verhandle derzeit mit der Regierung über einen Angriffsstopp, betonte er.

Im Irak gilt besonders die in weiten Teilen von Wüste bedeckte Provinz Anbar als Zentrum des seit vier Jahren andauernden Aufstands sunnitischer Rebellen. Sie kämpfen gegen die US-Truppen im Land und die von Schiiten dominierte irakische Regierung. In der Region verzeichnen die US-Truppen die höchsten Verluste. Auch die Stadt Falluja, in der die USA 2004 zwei Offensiven starteten, liegt in Anbar. (APA/Reuters)