Etwas mit Kommunikation so aufzuladen, dass es mehr oder auch etwas ganz anderes wird als es vorher war, begeistert mich. Mag sein, dass Dinge verkaufen zu wollen polarisiert. Aber das ist Werbung.

Also hier ein zweiter Rückblick auf meine persönliche Verkaufsvergangenheit. Als 14-jähriges Mädchen braucht man Geld. Denn man erarbeitet sich gerade eine Positionierung. Da die Persönlichkeit in dem Alter nicht weit reicht, versucht man es mit Marken, die für einen kommunizieren. Ich brauchte daher dringend ein Paar Adidas Turnschuhe. Die haben alles kommuniziert, was ich damals sagen wollte. Und sie waren unleistbar.

Die Lösung war ein Flohmarkt an der Uni, an der mein Vater unterrichtet hat. Ich hatte ein paar Bücher und Kleidungsstücke aus dem näheren Familienumkreis zusammengekratzt und war startbereit. Mir war klar, dass ich bei den üblichen Flohmarktpreisen damit nie das Geld zusammenbringen würde, das ich brauchte. Ich musste noch etwas tun. Ich bat meinen Vater mir zu helfen und an meinem Stand Glühwein auszuschenken. Gratis, sozusagen als Incentive. Dann machte ich eine Promotiontour durch sein Institut und erzählte allen davon.

Das hatte doppelte Hebelwirkung. Einerseits konnte ich damit rechnen, dass seine Kollegen auf einen Sprung vorbei kommen würden, anderseits dachte ich mir das es witzig wäre einen Professor, den man aus dem Labor kennt beim Ausschenken von Glühwein zuzusehen. Die Strategie ging auf. Natürlich sprach sich das herum und seine Freunde schauten vorbei und blieben auf etwas Glühwein. Meine überteuerten Preise war bei dieser A-Schicht Zielgruppe kein Problem mehr. "Der Kleinen vom Tritthart kaufen wir doch was ab!" Sie kauften und sie kauften. Und ich lächelte.