Riad - In Saudi-Arabien hat eine Lehrerin ihr indonesisches Dienstmädchen zu Tode gefoltert. Bei der Befragung durch die Polizei sagte die Frau aus der Provinz Sameta, das Dienstmädchen habe schlecht gearbeitet. Die Zeitung "Saudi-Gazette" veröffentlichte am Donnerstag ein Bild der schäbigen Mauern, die das Haus der brutalen Arbeitgeberin vor Blicken von Außen schützen.

Die Lehrerin, die inzwischen in Untersuchungshaft sitzt, hatte die Indonesierin immer wieder geschlagen und ihr schwere Brandverletzungen zugefügt. Der Ehemann der Lehrerin brachte das Dienstmädchen schließlich mit gebrochenen Rippen in ein Krankenhaus, wo es den Folgen der Misshandlungen erlag. Nachdem der Fall am Mittwoch von der Polizei publik gemacht worden war, häuften sich am Donnerstag die entsetzten Kommentare in der saudi-arabischen Presse.

Machtmissbrauch

Eine Kommentatorin der Zeitung "Arab News" schrieb: "Es wird erst dann eine Lösung für das Problem der Misshandlung von Dienstboten geben, wenn die Saudis lernen, was der Islam über die menschenwürdige Behandlung anderer Menschen lehrt, und wenn sie dies auch in die Tat umsetzen." Die Art und Weise wie in dem islamischen Königreich mit Hauspersonal umgegangen werde, grenze teilweise an Sklaverei. Vor allem das "Sponsor-Prinzip", das besagt, dass jeder Arbeitgeber in Saudi-Arabien den Pass seines ausländischen Angestellten einbehält, öffne dem Machtmissbrauch Tür und Tor.

Internationale Menschenrechtsorganisation haben oft die Ausbeutung und Misshandlung von Hausangestellten in Saudi-Arabien und anderen Golfstaaten angeprangert. Die Opfer, die zum Großteil aus Asien stammen, versuchen meist zuerst, von der Botschaft ihres Landes Hilfe zu erhalten. (APA/dpa)