Ramat Gan - Israel hat am Dienstag die größte Übung zur Zivilverteidigung in seiner Geschichte begonnen. Im Rahmen der zweitägigen Aktion, an der Tausende von Polizisten und Soldaten teilnehmen, sollen Angriffe mit Raketen und unkonventionellen Waffen simuliert werden. Die Übung sei Teil der Vorbereitung von Staat, Streitkräften und Polizei auf mögliche Angriffe, sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Ephraim Sneh. Dabei sollten Lehren umgesetzt werden, die aus dem vorjährigen Libanon-Krieg gezogen worden seien. Die israelische Libanon-Offensive vom Sommer vorigen Jahres wird nun auch in Israel als "Krieg" bezeichnet, wie ein Regierungsausschuss entschieden hat. Israel hatte nach der Entführung zweier israelischer Soldaten durch die schiitische Miliz Hisbollah im Juli eine Offensive gestartet. Die israelische Regierung sprach grundsätzlich von einem Feldzug gegen die Hisbollah, Völkerrechtler stuften die Militäroffensive aber als Krieg gegen den Staat Libanon ein, nachdem die Hisbollah dort als "nationaler Widerstand" anerkannt ist und wie eine Armee agiert. Im Libanon wird der bewaffnete Konflikt "Juli-Krieg" bezeichnet. Dabei waren etwa 1200 Menschen getötet worden, die große Mehrheit davon libanesische Zivilisten. Die Hisbollah ging aus dem Konflikt politisch gestärkt hervor. (APA/AP/AFP)