Taipeh - Der taiwanische Elektrokonzern BenQ hat wegen des anhaltend schwierigen Handygeschäfts zum fünften Mal in Folge einen Quartalsverlust verzeichnet. Der Ausblick wurde zudem durch die Festnahme des Finanzchefs wegen des Verdachts auf Insiderhandel beschattet.

In den drei Monaten von Oktober bis Dezember fiel unterm Strich ein Verlust von umgerechnet 180 Mio. Euro (7,89 Mrd. taiwanische Dollar) an, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum lag das Minus noch bei umgerechnet 136 Mio. Euro. Analysten hatten dieses Mal im Schnitt mit einem Verlust von 19 Mio. Euro gerechnet.

Das Unternehmen konzentrierte sein Handygeschäft nach der Pleite der von Siemens übernommenen deutschen Tochter auf Asien. Im ersten Quartal werde jedoch mit weiter zurückgehenden Erlösen gerechnet, teilte BenQ mit.

Ermittlungen

Die taiwanischen Behörden ermitteln derzeit gegen BenQ wegen des Verdachts auf Insiderhandel. Taiwans Finanzaufsicht vermutet, dass BenQ noch vor der Vorlage eines Quartalsverlusts im Oktober Aktien verkauft haben könnte, nachdem es dem Unternehmen nicht gelungen war, seine deutsche Tochter BenQ Mobile vor der Pleite zu bewahren. Finanzchef Eric Yu sitzt deswegen in Untersuchungshaft.

BenQ Mobile mit etwa 3.000 Mitarbeitern war Ende September überraschend zusammengebrochen, nachdem der Mutterkonzern der erst ein Jahr zuvor von Siemens übernommenen Tochter den Geldhahn zugedreht hatte. (APA/Reuters)