Die Anklage wirft der Beschuldigten vor, versucht zu haben, die Leiche zu verbrennen. Nachdem das misslungen sei, soll sie ihre Tochter enthauptet und in den Fluss geworfen haben. Der Staatsanwalt sprach davon, dass die 43-Jährige die Tat gezielt geplant, ausgeführt und anschließend mehrere Versuche unternommen habe, sie zu verschleiern.
Massiv belastet
Wie schon an den zwei ersten Verhandlungstagen belasteten auch am Montag Zeugen die Frau massiv: Ein Mann sagte aus, dass er im Jänner vergangenen Jahres eine Person in gebückter Haltung am Waldrand nahe der Donau gesehen habe. Zwei Tage später entdeckte er an der selben Stelle Schleifspuren im Schnee. Ein anderer Zeuge erklärte, dass sich die Angeklagte bei ihm nach dem Weg zur Donau erkundigt und dabei einen nervösen Eindruck gemacht habe. Sie soll gesagt haben, dass sie dort mit ihrem Hund spazieren gehe wolle, ohne ein Tier bei sich gehabt zu haben.
Die 22-jährige Schwester der Toten hingegen verdächtigt ihren Vater. Die beiden hätten ein schlechtes Verhältnis gehabt, sagte die Frau vor Gericht. "Meine Schwester war ein ganz eigener Mensch", erklärte sie. Der Vater habe aber die Art des späteren Mordopfers nicht akzeptiert.
Tat aus "Hass und Wut"
Gerichtsmediziner Johann Haberl hatte sich bereits Montagvormittag der Ansicht des Staatsanwaltes angeschlossen. Im Körper seien keine Spuren von Alkohol oder Drogen gefunden worden, am Torso auch keine Spuren von Selbstverletzung. Tod durch Verbluten oder Erfrieren sei auszuschließen, so der Experte. Das Abtrennen von Kopf und Armen habe der Verschleierung gedient. Der Molekularbiologe stellte fest, dass das Blut des Opfers identisch mit Blutspuren an einem Messer, einer Hacke und einer Säge sei, die in der Nähe der Leiche gefunden wurden und laut Zeugenaussagen von der Mutter gekauft worden seien. Ebenso stimmten sie mit Blutspuren im Auto der Frau überein.