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Wien - Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (ÖVP) will vermehrt gegen Essstörungen bei Jugendlichen vorgehen. Bei einer Pressekonferenz machte sie darauf aufmerksam, dass fünf Prozent der Mädchen zwischen zwölf und 18 Jahren Probleme bei ihrem Essverhalten hätten. "Wir müssen uns damit beschäftigen: Warum kommt es zu solchen Situationen?", kündigte Kdolsky mehr Aufklärung im Ernährungsbereich an.

Isolation und Schönheitsideale

Ein Grund für derartige "Zivilisationskrankheiten" ist für Kdolsky die zunehmende Isolation von jungen Menschen, die sich allein gelassen fühlten. Darunter würden neben Alkohol- und Drogenmissbrauch auch Essstörungen fallen. Weiters werde man in der Öffentlichkeit mit einem fragwürdigen "Schönheitsideal" überflutet. Für Kdolsky sind Wirtschaft wie Medien aufgerufen, diesen Trend zu korrigieren: "Wir sind sehr viel schneller geworden, aber auch ein bisschen oberflächlicher."

Betroffene

Die weiteren Zahlen die die Gesundheitsministerin präsentierte: In Österreich würden über 200.000 Menschen - überwiegend Mädchen - ein Mal in ihrem Leben an einer Essstörung leiden - 95 Prozent davon seien Frauen. 2.500 zwischen 15 und 20 Jahren würden außerdem an einer ausgeprägten Magersucht leiden. "Letztendlich sind Essstörungen aber nicht nur falsch angelernte Verhaltensweisen" so Kdolsky weiter, sondern auf ein verändertes oder gestörtes Selbstbewusstsein zurückzuführen.

Aber nicht nur bei Thema Ernährung kündigte Kdolsky verstärkte Aufklärung an: "Gerade junge Menschen mit Essstörungen tendieren dazu, sehr viel und übertrieben Sport zu betreiben." Was dann etwa in einem Dopingproblem münden könne. Auch hier gelte es, ebenso mit Maß und Ziel zu agieren, welche Maßnahmen in diesem Bereich zu setzen seien, werde man unter anderem mit Sportstaatssekretär Reinhold Lopatka (ÖVP) besprechen. (APA)