Um das Sexualleben von Frauen in Deutschland steht es nach einer neuen Umfrage schlecht: 39 Prozent der Befragten gaben an, sie träumten von einem Mann, der wisse, was Frauen wünschten. Bei der am Dienstag in Hamburg veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INRA im Auftrag der Zeitschrift "Vital" sagten zudem 37 Prozent der 345 befragten Frauen im Alter von 18 bis 59 Jahren, sie wollten mehr darüber wissen, wie Sex fantasievoller und aufregender werden könne. Bei den 18- bis 34-Jährigen hatte dem Bericht zufolge sogar jede zweite Frau dieses Bedürfnis. 13 Prozent gaben an, dass sie nur selten Lust auf Sex hätten. Die Lustlosigkeit wächst demnach mit dem Alter. Während bei den unter 34-Jährigen nur jede zehnte Frau darüber klagte, war es bei den über 55 Jahre alten Befragten schon fast jede Dritte. 18 Prozent sagten, sie hätten gern öfter und mehr Sex. Unter den Jüngeren äußerte diesen Wunsch 21 Prozent der Befragten. Lebensenergie? Sechs von zehn Frauen (62 Prozent) lehnten die Behauptung ab, Sex sei Lebensenergie. In Ostdeutschland waren es sogar 75 Prozent. Jede elfte Frau war der Meinung, es sei höchste Zeit, dass auch ein "Viagra für Frauen" auf den Markt komme. Bei den über 55-Jährigen war dieser Wunsch mit 13 Prozent am größten. Etwa ein Viertel der Befragten (24 Prozent) wollte nichts zu diesem Thema sagen. Uwe Hartmann, Professor für Klinische Psychologie und Sexualwissenschaft an der Medizinischen Hochschule Hannover, betonte in der Zeitschrift: "Wenn Frauen über längere Zeit Probleme haben, ist der Ofen irgendwann aus." Die weibliche Libido reagiere sehr sensibel auf äußere Störungen. Ein Mann sei für gewöhnlich auch dann bereit zum Sex, wenn der Haussegen schief hänge, die Kinder krank seien oder draußen ein Presslufthammer donnere. Bei Frauen gehe all dies schneller auf Kosten der Lust. (APA)