Podgorica/Belgrad - Die montenegrinische Polizei hat am Samstag die im kleinen Staat lebenden Familienangehörigen eines der meist gesuchten Angeklagten des UNO-Kriegsverbrechertrbiunals, des früheren Zivilchefs der bosnischen Serben, Radovan Karadzic, einvernommen. Die Polizei interessierte sich laut Medienberichten vor allem für die Geschäfte des jüngeren Bruders des mutmaßlichen Kriegsverbrechers, Luka Karadzic. Einvernommen wurde auch eine Schwester des Haager Angeklagten.

Seit zehn Jahren auf der Flucht

Karadzic, der vom UNO-Tribunal unter anderem auch wegen Völkermordes in der ehemaligen bosniakische (muslimischen) Enklave Srebrenica angeklagt wurde, befindet sich schon seit rund zehn Jahren auf der Flucht. Den Annahmen nach dürfte er sich vor allem in Herzegowina, womöglich aber auch in Montenegro verstecken. Der ehemalige bosnische Serbenführer wurde in einem Dorf unweit der westmontenegrinischen Stadt Niksic geboren. (APA)