Schlüpft in über zwölf Rollen: Christoph Dostal

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Christoph Dostals Kleinkunstgehabe ankert nicht in der Disziplin der schnellen Witze. Schlechtestenfalls zeigt das sein zweites Solokabarett Wie die Tiere . Wenn Heintjes schnarrende Stimmgewalt an den Nerven kratzt, wird im Videoabspann unbarmherzig lang ein Name abgefeiert: Christoph Dostal. Das ist dann gar nicht lustig, spiegelt aber die Substanz des Abends wieder: Im Sturm von Licht- und Toneffekten schlüpft der Solist in über zwölf Persönlichkeitsuniversen - was noch fehlt, wird Video-gescreent oder hinzugetanzt. Die Basis dafür legt Wolf Haas' fünfter Teil im Themenkreis sozialironischer Kriminologenzwangslagen, in dem Detektiv Brenner im Augarten nach Menschen- und Hundemördern fahndet und sich "Tierschützer" um einen vierbeinigen Millionenerben rotten. Für alle hält Dostal eine eigene Bühnenidentität parat. Abseits von agitatorischer Lachmuskelpenetration ist dem Abend eine humorige, gemächlich in die Überlänge fließende Grundfläche gegeben. Im Orpheum uraufgeführt, läuft das Programm nun im Kabarett Niedermair. (pet/ DER STANDARD, Printausgabe, 17./18.03.2007)