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Die Konkurrentinnen: Nicole Hosp und Marlies Schild.

Foto: APA/Gindl
Lenzerheide - Gewinnt die Salzburgerin Marlies Schild am Samstag beim Alpinen Ski-Weltcup-Finale auf der Lenzerheide auch den achten von neun Weltcup-Slaloms der Saison (9:00/11:30 Uhr), und wird Nicole Hosp bei derzeit 70 Zählern Rückstand nicht besser als Dritte, dann heißt die neue Gesamtweltcupsiegerin Schild. Doch so leicht wird es die Bichlbacherin Hosp ihrer Landsfrau nicht machen. "Aufgegeben wird erst nach dem letzten Rennen", betonte die Riesentorlauf-Weltmeisterin Tag für Tag in Graubünden.

So gut wie sicher ist, dass die Große Kugel bei den Damen zum ersten Mal seit 2002 (Michaela Dorfmeister) wieder an Österreich gehen wird. Denn die noch um das Kristall mitfahrende US-Amerikanerin Julia Mancuso hat bereits 110 Punkte Rückstand auf Platz eins und sieht sich in den Kampf nicht mehr involviert. Der Fight um die Weltcup-Gesamtwertung ist spannend wie vor zwei Jahren ebenfalls auf der Lenzerheide, als das letzte Rennen entschied: Und die Schwedin Anja Pärson hatte am Ende drei Punkte Vorsprung auf die Kroatin Janica Kostelic, die dann 2006 wieder gewann.

Schild bleibt zurückhaltend

Schild ist wie immer vorsichtig und zurückhaltend mit Prognosen - auch nach dem grandiosen Torlauf-Winter, den sie bei einem weiteren Erfolg mit der Egalisierung des Saison-Rekordes der Kroatin Janica Kostelic (acht Siege) beenden könnte: "Im Slalom kann schnell was passieren", sagte Schild deshalb.

Gravierendes passiert ist ihr im zu Ende gehenden Winter nur zwei Mal etwas. Beim Weltcup auf dem Semmering wurde sie trotz großem Hacker noch Dritte, bei der WM in Aare ging sie nach einem Sturz im Riesentorlauf mit Hüftproblemen in den Slalom und musste als Silbermedaillengewinnern der Tschechin Sarka Zahrobska den Vortritt lassen.

Hosp hat es im Slalom-Weltcup 2006/2007 nur zweimal auf das Podest geschafft, die Gesamtfünfte war zum Saisonbeginn in Levi und Aspen jeweils Zweite. Der brisante Umstand, dass Roland Schönegger, der Servicemann von Schild, ausgerechnet der Freund von Hosp ist, ist zwar für manche Medien gerade jetzt ein Thema, spielt unter den Kontrahentinnen aber keine Rolle.

Rennfreier Tag

Schild, Hosp und Mancuso hatten am Freitag einen rennfreien Tag. Für den Teambewerb waren sie nicht aufgeboten, viel Ruhe und die letzten Kraftreserven für das Wochenende auspacken waren auf dem Tagesplan zu finden. Und ein bisschen lächeln für die Zuschauer und Fotografen im Zielraum, denn auf dem Programm stand auch die Ehrung der stärksten Läuferinnen in der Super-Kombination, die erste Kristallkugel der Weltcup-Geschichte in diesem Bewerb ging an Schild vor Mancuso und Hosp.

Als Gewinnerin der kleinen Kristallkugel für den Disziplinen-Weltcup steht Schild längt fest, Hosp hingegen kämpft am Sonntag noch um jene für die Riesentorlauf-Wertung. Mit WM-Gold in dieser Disziplin in Aare hat sie bereits ein Ziel erreicht, das andere soll am Sonntag wahr gemacht werden. Zur Ausgangsposition: Hosp liegt 16 Punkte vor der Finnin Tanja Poutiainen. Michaela Kirchgasser hat 93 Punkte weniger auf dem Konto als die Führende.(APA)