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Mit der Bekanntgabe der KandidatInnenliste durch das Verfassungsgericht hat am Montag der Endspurt um die französische Präsidentschaft begonnen. Insgesamt haben zwölf Kandidaten die notwendigen 500 Wahlpatenschaften für die Zulassung zusammengebracht, das sind vier weniger als im Rekordjahr 2002.

REUTERS/Eric Gaillard

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Nicolas Sarkozy

In Umfragen derzeit ungeschlagen ist der Innenminister. Der Kandidat der konservativen UMP tritt für eine rigide Einwanderungspolitik, enge Beziehungen zu den USA und staatliche Wirtschaftsinterventionen ein.

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Sarkozy auf Wahlkampftour in Ostfrankreich.

Reuters/Philippe Wojazer

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Ségolène Royal

Die Kandidatin der Sozialistischen Partei rangierte bislang in den Umfragen meist auf Platz Zwei. Die frühere Familienministerin hat sich bei einer Vorwahl der Sozialisten durchgesetzt und hofft, als erste Präsidentin in die französische Geschichte einzugehen. Kritiker werfen ihr vor, mehr von ihrem Image als von politischer Substanz zu zehren. Unterstützer sehen sie als Belebung des von Männern dominierten politischen Systems.

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Royal bei einer Veranstaltung anlässlich des Frauentags in Vaulx en Velin, einem Vorort von Lyon.

REUTERS/Jacky Naegelen

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Francois Bayrou

Der Christdemokrat von der "Union pour la Democratie Francaise" (Union für die französische Demokratie, UDF) schaffte es zuletzt, den Wahlkampf gehörig durcheinander zu wirbeln: War man bis vor kurzem noch davon ausgegangen, dass das Rennen zwischen Sarkozy und Royal entschieden wird, kam er den beiden in Umfragen gefährlich nahe. Der pro-europäische Politiker der Mitte präsentiert sich denn auch gerne als "dritter Mann. Bei der Wahl 2002 erreichte er knapp sieben Prozent.

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Bayrou auf Wahlkampftour im Pariser Vorort Saint-Denis.

AP/Francois Mori

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Marie-George Buffet

Die Chefin der Kommunistischen Partei und Jugendministerin der Regierung Lionel Jospin hatte versucht, Kandidatin der globalisierungskritischen Linken zu werden. Nachdem sich diese aber trotz langer Debatten nicht einigen konnten, tritt Buffet nun doch "nur" als Kandidatin der KommunistInnen an.

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Wahlkampfauftritt von Buffet in Saint Brieuc in Westfrankreich.

EPA/MIKAEL LIBERT

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Jean-Marie Le Pen

Als "Dritter Mann" hatte der Veteran der extremen Rechten im Jahr 2002 für eine faustdicke Überraschung gesorgt: Er hatte den Sozialisten Lionel Jospin überrundet und zog als Kandidat gegen Jacques Chirac in die Stichwahl. Le Pen gibt sich überzeugt, den Coup von 2002 wiederholen zu können. In einem Interview mit dem TV-Sender France 2 meinte der FN-Chef, er rechne mit einem Ergebnis über 20 Prozent.

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Der Chef des Front Natinal am Ausgang Verfassungsgerichts.

AP/Jacques Brinon

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Philippe de Villiers

Chef der rechtsextremen Bewegung für Frankreich "MPF", Adliger, siebenfacher Vater. Sein Programm sieht unter anderem einen Einwanderungsstopp vor. Zudem will der Nationalist den "Islam den Gesetzen der Republik unterordnen" und durch strenge Strafen für Kriminelle und stärkere Kontrollen in den Vorstädten für mehr Sicherheit sorgen.

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Der MPF-Chef in Pose vor einer Wahlkampfveranstaltung in Nizza.

REUTERS/Eric Gaillard

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Dominique Voynet

"Nun beginnt der Wahlkampf wirklich", erklärte die Umweltpolitikerin, nachdem sie ihre Unterstützungserklärungen beim Verfassungsgericht hinterlegt hatte. Die Mitbegründerin der französischen Grünen kämpft darum, die zersplitterten Grünen zusammenzuhalten. In der Regierung Jospin war sie Umweltministerin, sie zählt zum Realo-Flügel der Partei. Während der Kampagne zum Referendum über die europäische Verfassung hatte sie sich für ein Ja eingesetzt.

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600 Unterschriften hat Voynet gesammelt, deutlich mehr als die 500 erforderlichen.

AP/Remy de la Mauviniere

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José Bové

Der "Bauernrebell" musste bis zum Schluss zittern (derStandard.at berichtete), kann aber nun antreten. Bové war ursprünglich einer der Wunschkandidaten für eine gemeinsame Kandidatur globalisierungskritischer Gruppierungen.

EPA/MELANIE FREY

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Arlette Laguiller

Allerdings war es den "Anti-Liberalen" nicht gelungen, sich auf eine Person zu einigen und nun treten wie schon im Jahr 2002 gleich mehrere KandidatInnen auf ganz linker Seite an. Die Trotzkistin Arlette Laguiller von der "Lutte Ouvrière" ist eine Veteranin unter den KandidatInnen: Bereits im Jahr 1974 trat sie zum ersten Mal als Kandidatin bei der Präsidentenwahl an, damals als erste Frau.

AP Photo/Francois Mori

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Olivier Besancenot

Mit dem Chef der Ligue Communiste Révolutionnaire kandidiert ein weiterer Trotzkist bei der Präsidentenwahl. Schon bei der Wahl im Jahr 2002 dabei, hatte er immerhin 1,3 Millionen Stimmen (4,25 Prozent) für sich gewinnen können.

AP/Bob Edme

Gérard Schivardi

Die Hürde ebenso übersprungen hat der Chef der "Arbeiterpartei", der sich als "Kandidat der Bürgermeister" inszeniert.

Foto: Screenshot

Kurz vor Ablauf der Registrierungsfrist hat sich ein elfter Kandidat gemeldet. Frédéric Nihous von der Jäger- und Fischerpartei "Chasse, Peche, Nature, Traditions" (CPNT) sagte am Nachmittag, er habe beim Verfassungsrat 655 Wahlpatenschaften von Mandatsträgern abgegeben. Damit dürfe er an der Wahl teilnehmen, sagte der 39-Jährige.

Bei der Präsidentenwahl 2002 hatte CPNT-Chef Jean Saint-Josse mit gut 1,2 Millionen Stimmen mehr als vier Prozent erreicht. Damit hatte er den neunten Platz unter 16 Bewerbern belegt. (sof, derStandard.at, 20.3.2007)

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