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Diese Herren machen sich großes Kristall aus: Raich und Svindal. Ersterer darf als Favorit gesehen werden.

Foto: APA/Gindl

Bode Miller mit der Super G-Kugel.

Lenzerheide - Aksel Lund Svindal hat beim alpinen Weltcup-Finale auf der Lenzerheide mit Abfahrts- und Super-G-Sieg bewiesen, dass er seine letzten Kraftreserven für den Gesamtweltcup auspackt. Benjamin Raich hielt am Donnerstag mit einem starken zweiten Platz im Super G (+0,13 Sek.) aber eindrucksvoll dagegen. Der Pitztaler führt vor dem Riesentorlauf und dem Slalom nur noch mit drei Punkten vor dem Norweger, der Schweizer Didier Cuche ist mit dem sechsten Tagesrang nun wohl aus dem Rennen, ihm fehlen auf Raich 107 Punkte und im Slalom hat er keine Punktchance.

Hinter dem Kanadier Erik Guay (+0,35) landete der US-Amerikaner Bode Miller ex aequo mit dem Liechtensteiner Marco Büchel (+0,39) auf dem vierten Rang, Miller sicherte sich damit die kleine Kristallkugel. "Es war ein eigenartiges Jahr, es ist nicht normal, dass man mit 300 Punkten einen Weltcup holt. Es wäre schade, wenn sie den Super G streichen würden", sprach Miller, der bei der WM in Aare leer ausgegangen war.

Strobl im Mozart-Outfit

Das Rennen war gekennzeichnet vom Rücktritt des Österreichers Fritz Strobl. Der 34-jährige Abfahrts-Olympiasieger von 2002 ging inspiriert von seinem Song "Genie auf Ski", mit dem er bereits auf Platz zwei der österreichischen Charts liegt, im Mozart-Outfit an den Start, legte mehrere Stopps auf der Piste ein, umarmte Fis-Renndirektor Günter Hujara, klatschte mit den Trainern ab und wurde im Ziel u.a. von seinem Teamkollegen Michael Walchhofer auf den Schultern und später einer Sänfte getragen.

Danach gab der allseits beliebte und geschätzte Kärntner offiziell seinen Rücktritt bekannt. "Das ist der größte Tag heute für mich, schon beim Sesselliftfahren sind so viele Emotionen frei geworden, weil ich wusste, dass es jetzt zu Ende geht." Strobl wurde zwar zunächst in den offiziellen Ergebnissen als 23. geführt, wurde letztlich wegen eines Ausrüstungs-Verstoßes aber natürlich disqualifiziert.

Platz zwei fast wie ein Sieg

Für Benjamin Raich (29 Jahre) war Platz zwei, seinem besten Super-G-Resultat in dieser Saison und der Einstellung des besten Karriereergebnisses aus dem Jahr 2005, in diesem äußerst schwierigen Rennen fast wie ein Sieg: "Es wird sich am Sonntag herausstellen, ob es einer der wichtigsten zweiten Plätze meiner Karriere war. Es war mit klar, dass der Aksel sehr gut sein wird, er hat mich ein bisserl übertroffen. Nach wie vor ist es sehr eng." Der Pitztaler wäre nicht unfroh, wenn die Entscheidung schon gefallen wäre. "Ich will die große Kugel holen, aber zwei andere auch."

Der 24-jährige Svindal, der mit den Siegen in Abfahrt und Super G in den Speed-Bewerben mit 200 Punkten in der Finalwoche das Optimum herausgeholt hat, meinte: "Ich kann jetzt über den Sieg nicht enttäuscht sein, bloß weil der Benni Zweiter ist. Jetzt wird er nur noch sehr schwer einzuholen."

Streitberger zweitbester ÖSV-Läufer

Zweitbester Österreicher im letzten Super G der Saison wurde Georg Streitberger als Siebenter vor Christoph Gruber und Matthias Lanzinger. Hans Grugger landete auf Rang 11, Hermann Maier auf 12 und Mario Scheiber auf 13. Hannes Reichelt, der wie Michael Walchhofer ausschied, brach das Rennen ab, nachdem sich eine Torstange um seinen Körper gewickelt und an den Hals geschlagen hatte: "Mir ist dann schwarz vor Augen geworden. Das sollte ich mir abgewöhnen", bewies der Salzburger Humor. (APA)