Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch bei hohem Volumen mit einem kräftigen Minus beendet. Der ATX fiel um 119,14 Punkte oder 2,68 Prozent auf 4.325,39 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 90 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 4.415 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17:30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -0,78 Prozent, DAX/Frankfurt -2,54 Prozent, FTSE/London -2,41 Prozent und CAC-40/Paris -2,51 Prozent.

Angetrieben von negativen US-Vorgaben war die Wiener Börse im Gleichschritt mit anderen europäischen Börsen gleich zur Eröffnung kräftig ins Minus gerutscht. Der ATX fiel zeitweise um mehr als 3 Prozent. Im weiteren Verlauf konnte der Markt das Minus etwas eingrenzen, vor dem Hintergrund einer erneut schwachen Tendenz der Wall Street am Mittwoch ging es zu Sitzungsende dann aber wieder in die Nähe der Tagestiefs.

Händler begründeten die Verluste an den internationalen Börsen mit neuen Konjunkturängsten in den USA. Sorge bereitet den Investoren derzeit die sich abzeichnende Krise am US-Immobilienmarkt. Die nach einem Boom nun stark fallenden Immobilienpreise drohen nun auch den Hypothekensektor in Mitleidenschaft zu ziehen. So wurde der Börsenhandel in Aktien der Hypothekenfirma New Century Financial vor dem Hintergrund eines drohenden Insolvenzverfahrens ausgesetzt.

Banken unter Druck

In Folge zählten auch an den europäischen Börsen Bankwerte zu den größten Kursverlierern. In Wien büßten Raiffeisen International 4,87 Prozent auf 100,30 Euro ein (459.734 gehandelte Stück in Einfachzählung) und waren damit der Tagesverlierer im prime market. Größere Abgaben gab es auch in Erste Bank, die Aktie fiel um 3,17 Prozent auf 56,52 Euro (1.169.180 Stück). Immofinanz verloren bei hohem Volumen 2,60 Prozent auf 11,25 Euro (5.707.356 Stück).

Unter den Index-Schwergewichten fielen Telekom Austria um 4,44 Prozent auf 18,30 Euro (2.471.764 Stück). Wienerberger verloren 4,80 Prozent auf 43,08 Euro (335.071 Stück). voestalpine gaben um 3,20 Prozent auf 48,05 Euro nach (717.088 Stück).

Mayr-Melnhof verloren nach der Veröffentlichung von Ergebnissen 1,33 Prozent auf 148,00 Euro (29.536 Stück). Die vorgelegten Jahresergebnisse waren Händlern zufolge im Rahmen der Markterwartungen ausgefallen. Positiv wurden am Markt die ebenfalls vorgelegten Ergebnisse der Post bewertet. Die Aktie schloss mit einem moderaten Minus von 0,49 Prozent bei 34,39 Euro (115.682 Stück).

Böhler-Uddeholm gegen den Trend fest

Gegen den Trend stark gesucht waren Böhler-Uddeholm und stiegen um 1,89 Prozent auf 58,35 Euro (867.675 Stück). Auffällig waren Aktienhändlern zufolge auch die guten Umsätze hinter dem Kursanstieg. "Da gibt es offensichtlich starkes Kaufinteresse", meinte ein Händler. Ein Hintergrund für das Plus war im Handel allerdings nicht bekannt.

Die zehn größten Kursgewinner
      1. HEAD N.V.                         +2,39 Prozent
      2. CONSTANTIA PACKAGING AG           +2,27 Prozent
      3. BOEHLER-UDDEHOLM AG               +1,89 Prozent
      4. CHRIST WATER TECHNOLOGY AG        +0,86 Prozent
      5. WIENER PRIVATBANK IMMOBIL         +0,65 Prozent
      6. FERATEL MEDIA TECHNOLOGIES AG     +0,54 Prozent
      7. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG     +0,50 Prozent
      8. AVW INVEST AG                     +0,49 Prozent
      9. JOWOOD PRODUCTIONS SOFTWARE AG    +0,45 Prozent
     10. OBERBANK AG VZ                    +0,09 Prozent
Die zehn größten Kursverlierer
      1. RAIFFEISEN  INT. BANK-HLDG AG     -4,87 Prozent
      2. SPARKASSEN IMMOBILIEN AG          -4,86 Prozent
      3. CENTURY CASINOS INC               -4,83 Prozent
      4. WIENERBERGER AG                   -4,80 Prozent
      5. TELEKOM AUSTRIA AG                -4,44 Prozent
      6. BRAIN FORCE HOLDING AG            -4,38 Prozent
      7. WARIMPEX FINANZ- UND BET. AG      -4,36 Prozent
      8. PALFINGER AG                      -3,78 Prozent
      9. SCHOELLER-BLECKMANN AG            -3,49 Prozent
     10. S&T SYSTEM INT.&TECH. DISTR.AG    -3,41 Prozent 
(APA)