Klagenfurt - Braucht die Landeshauptstadt Klagenfurt ein Gas-Dampf-Kraftwerk (GDK) mit einer Stromleistung von 400 Megawatt und gekoppelter Fernwärme von 200 MW? Noch dazu, wo es bereits ein Fernheizwerk gibt, dass zwar veraltet, aber mit technischen Adaptionen laut einem soeben veröffentlichten Gutachten bis 2015 voll funktionsfähig sein könnte? Der Streit zwischen Gegnern und Befürwortern der Kraftwerks, das mit einer Investitionssumme von 250 Mio. Euro bis 2012 errichtet werden soll, geht nun in die entscheidende Phase.
Die Betreiber, die Kraftwerkserrichtungs- und Betriebs GmbH, eine 100-Prozent-Tochter der Klagenfurt Energie (51 Prozent Stadtwerke Klagenfurt, 49 Prozent Verbund) verweisen darauf, dass mit der Leistung des neuen Gas-Dampf-Kraftwerks die alten Kohle-Kraftwerke Sankt Andrä, Zeltweg und Voitsberg plus das Fernheizwerk Klagenfurt problemlos ersetzt würden. Damit würde auch der Gesamt-CO2--Ausstoß von jährlich drei Millionen auf 0,7 bis 0,84 Millionen Tonnen sinken. Auch die SO2-Werte, Stickoxide und Staub könnten mittels modernster Technologie um rund 60 Prozent reduziert werden, sagt KEG-Geschäftsführer Anton Smolak anlässlich des Besuchs bei einem "Schwesternwerk" in Mainz. "Die bei der Stromerzeugung anfallende Wärme ermöglicht uns, mehr Fernwäme anzubieten, was wiederum die Schadstoffe aus dem Hausbrand verringert", sieht Klagenfurt-Energie-Vorstand Michael Junghans ebenfalls große Vorteile. Für den Verbund wäre der Betrieb eines 400 MW-Kraftwerks ebenfalls lukrativ, da der überschüssige Strom exportiert werden könnte. Wirtschaft und Industrie sehen einen jährlich stark steigenden Strombedarf.