Der deutsch-japanische Konzern Fujitsu Siemens Computers (FSC) eröffnet im April sein Kompetenzzentrum für Rechenzentren in Wien. Das Zentrum soll für den gesamten osteuropäischen Raum inklusive Russland und der Ukraine zuständig sein und sieben bis acht Mitarbeiter beschäftigen, so FSC-Östereich-Chef Wolfgang Horak. Die ersten beiden Mitarbeiter sind schon an Bord und werden gerade in den USA geschult. "Mit dem neuen Rechenzentrum sind wir mehr als ein reines Handelshaus", betonte Horak im Gespräch mit der APA.

Fragil

FSC Österreich sieht sich derzeit in einer "fragilen" Phase mit einem kontinuierlichen Aufwärtstrend. Wobei sich das Consumer- und Volumengeschäft (Notebook, PC, PDA) bereits sehr gut entwickelt habe, nun gebe es noch beim dritten Standbein, den Rechenzentren, einen Handlungsbedarf. Wobei sich FSC auch um die Dienstleistungen rund um das Rechenzentrum kümmern will. So werden etwa für die Österreichische Post Druckaufträge erledigt. Gleichzeitig schränkte Horak aber ein: "Wir sind keine T-Systems oder SBS."

Osten

Künftig will Horak österreichische Kunden verstärkt nach Osteuropa begleiten. Immerhin hätten über 1.000 Firmen ihre Osteuropazentrale in Wien. Außerdem profitiere Wien von den sehr guten Destinationen der Fluglinie AUA nach Osteuropa.

In Österreich sei FSC im vergangenem Jahr drei Mal so schnell gewachsen wie der Markt. Der Marktanteil liegt laut Horak bei 9,7 Prozent. In Deutschland ist er etwa doppelt so hoch, was zeige, dass man noch erhebliches Wachstumspotenzial habe. In drei Jahren will Horak den Marktanteil auf 13 bis 14 Prozent ausgebaut haben. Für das abgelaufene Geschäftsjahr (Ende März) wird ein Umsatz von 155 bis 160 Mio. Euro erwartet. Im Jahr zuvor betrug er 135 Mio. Euro, damals legte der Umsatz um 12 Prozent gegenüber 2004/2005 zu.

Erwartungen

Nicht so gut gelaufen wie erwartet ist im Vorjahr der Notebookverkauf. Im Gegensatz zur Branchenerwartung sind Notebooks mit integrierter UMTS-Datenkarten nicht der große Renner geworden. Dafür habe der PC ein Revival erlebt - nicht zuletzt, weil die Standgeräte schon sehr früh mit dem neuen Betriebssystem Windows Vista ausgestattet wurden. Wobei so mancher Schnäppchenjäger ein blaues Wunder erleben konnte: Reicht die Leistung des Computers nicht, bietet Vista nur eingeschränkte Funktionen an - obwohl ein Komplettpaket bezahlt wurde. Horak erwartet, dass Vista das Aufrüsten von PCs forcieren wird. Sehr zufrieden zeigte sich Horak mit dem Bereich Tablet-PCs. Diese würden sich im Gesundheitsbereich "phänomenal verkaufen".(APA)