Wien - Die Lehrer-Gewerkschaft an den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) forderten am Dienstag erneut die Senkung der Klassenschülerhöchstzahlen auf den Richtwert 25 auch an ihren Schulen ab dem kommenden Schuljahr. In einem Schreiben an Bundeskanzler Alfred Gusenbauer erinnern die Personalvertreter an das Regierungsprogramm, in dem die Umsetzung der Schülerzahl-Senkung "aufsteigend in der ersten Schulstufe jeder Schulart" vereinbart wurde.

Ab Herbst wird an Pflichtschulen (Volks-, Haupt- und Polytechnischen Schulen) und an der AHS-Unterstufe beginnend mit den jeweils ersten Klassen die maximale Klassengröße auf den Richtwert von 25 gesenkt. Die BMHS sind vorerst ausgenommen - die SPÖ versprach zuletzt zwar grundsätzlich ebenfalls eine Senkung, verwies aber auf noch fehlende Daten über zusätzlichen Raum- und Personalbedarf.

Zwei Lehrende in ersten Klassen

Der Vorsitzende der BMHS-Lehrergewerkschaft, Jürgen Rainer, meinte in einer Aussendung, dass "eine Lehrkraft bei 36 Schülern aus z.B. zehn Nationen in einer ersten Klasse Handelsschule mehr als gefordert ist, den aus unterschiedlichen Kulturkreisen Kommenden und der deutschen Sprache im unterschiedlichen Ausmaß Mächtigen den geforderten Lehrstoff beizubringen". Er schlägt daher zwei Lehrende in den ersten Klassen, individuelle Betreuung einzelner Schüler bzw. Schülergruppen parallel zum Unterricht oder die Senkung der Klassenschülerhöchstzahl vor. Welche dieser Maßnahmen gewählt wird, solle die jeweilige Schule selbst entscheiden können. (APA)