Wien - Als Folge der Übernahme der Bank Austria (BA) durch die HypoVereinsbank sieht der Wiener-Städtische-Generaldirektor (und Chef des BA-Aufsichtsrates), Siegfried Sellitsch, seine mit der größten Bank Österreichs wechselseitig verflochtene börsenotierte Assekuranz nicht als einen Übernahmekandidat für den deutschen Versicherungsriesen Allianz, den größten HypoVereins-Einzelaktionär. Eine Übernahme der Wiener Städtischen durch die deutsche Allianz - die mit Töchtern in Österreich an vorderster Front vertreten ist - stünde schon das Kartellrecht entgegen, erinnerte Sellitsch am Montag, da die Marktanteile gemeinsam zu groß wären. "Ohne Belang" Für die Wiener Städtische Versicherung sei die neue Banken-Ehe aber, so Sellitsch, "ohne Belang, obwohl die Allianz schon attraktiv wäre". Allerdings habe die Allianz ja die Bayerische Landesbank und damit auch die Wiener Bank für Arbeit und Wirtschaft (BAWAG) als Geldinstitut, die mit den Allianz-Töchtern in Österreich kooperiert. Hinsichtlich der Assekuranz-Partner ergebe sich für die Städtische somit durch den Deal nichts Neues. An den Bank-Austria-Schaltern werde man weiterhin durch die Union Versicherung, Wien, betreut - die zu je 33 Prozent von Bank Austria, Städtischer und der Ergo, dem zweitgrößten deutschen Erstversicherer, getragen wird. Aus der Ergo ist die Allianz wie berichtet kürzlich ausgestiegen, in Österreich legt die Ergo gemeinsam mit der Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG) ein Offert für die Österreichische Postsparkasse (P.S.K.). Konkurrierend rittern u.a. auch BayernLB und BAWAG um die P.S.K. Sellitsch, derzeit noch Aufsichtsratspräsident der Bank Austria, soll im Zuge des BA/HypoVereins-Deals in seiner Kontrollfunktion in Wien von HypoVereins-Chef Albrecht Schmidt abgelöst, dafür aber in das Aufsichtsgremium der bayerischen Großbank berufen werden. (APA)