Wien/Ried - In der Schlagerpartie im ÖFB-Cup-Viertelfinale am Dienstag treffen im Spiel zwischen der SV Ried und Austria Wien zwei "Teams der Stunde" aufeinander. Sowohl die Innviertler, als auch der Titelverteidiger aus Wien blieben im Frühjahr bisher ungeschlagen, jeweils sieben Punkte aus drei Spielen stehen zu Buche. Während die Rieder als Tabellenvierter alle Chancen auf einen Europacup-Startplatz über die Liga wahrten, hoffen die siebentplatzierten Violetten vor allem über die Hintertür Cup den Einzug in den UEFA-Cup zu schaffen.

Dabei bauen die Wiener in Oberösterreich wieder auf das bewährte Erfolgsrezept. "Ried wird zu Hause aller Voraussicht nach das Spiel machen. Wir werden aber unsere Chancen erhalten, müssen diese dann auch nutzen", meinte Austria-Trainer Georg Zellhofer, der den Riedern sicher nicht ins offene Messer laufen will. Durch kontrollierte Offensive soll der wichtige Teilerfolg Richtung Europa sicherstellt werden: "Im Cup ist für uns noch vieles möglich, mit einem Heimspiel im Semifinale steht die Tür ins Endspiel weit offen. Bis in der Europacup ist es dann nicht mehr weit."

Für die Austria gilt es nach dem Abschied vom Tabellenende nun, sich in jedem Spiel zu bestätigen. "Wir müssen uns von Spiel zu Spiel beweisen. Die Konstellation vor dem Derby war schlechter als schlecht. Jetzt ist der letzte Platz weg, die Optik schon einmal besser", sprach Zellhofer das neu gefundene Selbstvertrauen der Wiener an. Im Achtelfinale verabschiedete die Austria mit Pasching schon einen oberösterreichischen Erstligisten im Elfmeterschießen. Auch scheint die "Festung Ried" in letzter Zeit brüchig geworden zu sein. Während man auswärts seit elf Spielen unbesiegt ist, kassierte man im Herbst in elf Heimpartien gleich fünf Niederlagen.

Auf Rieder Seite baut man vor allem auf die neue Konstanz im Angriff. Die Sturmreihe mit Hamdi Salihi und Jovan Damjanovic erwies sich zuletzt keineswegs als "laues Lüfterl". "Das ist der große Unterschied zum Herbst. Beide befinden sich in guter Form, haben in den beiden vergangenen Spielen getroffen", meinte Coach Helmut Kraft, der sein verletztes Innenverteidiger-Duo Jank/Glasner vorgeben muss. Seine Mannschaft sieht der Tiroler trotz des Heimvorteils nicht als Favorit.

"Die Austria hat gegen eine starke Sturm-Elf gezeigt, dass sie auch auswärts gewinnen kann", erinnerte Kraft, der den Cup als "reizvolle Aufgabe" bezeichnete. "Die Meisterschaft ist unser tägliches Brot und hat auf alle Fälle Vorrang. Aber unser Ziel ist natürlich der Aufstieg." Für die Rieder geht es auch um Revanche für das Halbfinal-Aus im Vorjahr, als man am späteren Sieger in Wien 0:4 scheiterte. Die derzeitigen Coaches saßen dabei allerdings noch nicht auf der Trainerbank.(APA)