Unternehmen können an zahlreichen fundamentalen Werten gemessen werden. Ein Kriterium kommt bei der Masse der Analysen jedoch vielfach zu kurz: die emotionale Wertschätzung. Sehr viele Studien haben bereits nachgewiesen, dass klassische „No Name“-Produkte keinesfalls schlechter sind als bekannte Marken-Artikel. Trotzdem greifen viele Konsumenten regelmäßig zu den Produkten mit aus der Werbung bekannten Logos – und akzeptieren gleichzeitig einen höheren Preis. Die Marken üben also auf viele Kunden eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Gleichzeitig verschaffen Sie den hinter den Logos stehenden Gesellschaften einen höheren Unternehmenswert. Dieser ist auch fundamental gerechtfertigt, wie eine Studie von McKinsey & Company aufzeigt. Demnach erzielen Konzerne mit starken Marken durchschnittlich eine Gesamtrendite, die 1,9 Prozent über dem Branchendurchschnitt liegt.

Auch die Marktforscher der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) sind diesem Trend auf der Spur. Sie veröffentlichen seit 2004 einmal pro Jahr ihre „best brands“-Studie. Dabei werden deutsche Unternehmen selektiert, die über die besten Marken verfügen. Der „S-BOX Brand“-Index bündelt 25 börsennotierte deutsche Gesellschaften mit dem höchsten entsprechenden Ranking und einer Marktkapitalisierung von mindestens 100 Mio. Euro. Er basiert aktuell auf der GfK-Studie von Februar 2007 und wird jährlich – nach Erscheinen der neuen Studie – aktualisiert. Alle Titel gehen gleichgewichtet in den Korb ein. So wird ein Klumpenrisiko verhindert. Bekannteste Komponenten sind derzeit Adidas, Continental, KarstadtQuelle, Puma, Porsche, SAP und Volkswagen.

Eine historische Rückrechnung gestaltet sich schwierig, da die GfK ihr Ranking erst seit 2004 ermittelt. Somit muss man für aussagekräftigere Daten einen kleinen Hilfsweg gehen. Ermittelt man die historische Wertentwicklung an Hand der Titel der Studie aus 2007, ergibt sich für die Zeit vom Januar 2000 bis zum Februar 2007 eine Performance von 15,8 Prozent p.a. Der DAX hat in dieser Zeit lediglich ein „Miniplus“ von 0,3 Prozent p.a. erzielt. Nutzt man hingegen die Studien von 2005 und 2006 als Basis, wäre die Wertentwicklung sogar noch etwas besser ausgefallen. Merrill Lynch macht diesen Index jetzt investierbar. Anleger partizipieren mit dem neuen Tracker (ISIN DE 000 ML0 BTH 3) an der Entwicklung des Basiswerts im Verhältnis „eins zu eins“, bei voller Anrechnung der Dividenden. Die Managementgebühr von 1,4 Prozent p.a. ist jedoch hoch, wenn man berücksichtigt, dass der Index nur einmal pro Jahr umgeschichtet und angepasst werden muss.

Fazit: Das „best brand“-Konzept überzeugt in der (angenäherten) Rückrechnung. Die DAX-Entwicklung sollte daher auch in der Zukunft übertroffen werden. Einen Schutz gegen schwache Märkte bietet das Produkt nicht. Es kann aber jederzeit zur Abdeckung des Deutschland-Anteils eines Portfolios eingesetzt werden.