Wien - Mit viel Mühe hat sich der österreichische Fußball-Rekordmeister SK Rapid aus dem Tabellenkeller gekämpft. Die Hütteldorfer setzten sich am Sonntag vor eigenem Publikum gegen den GAK 1:0 durch und stießen damit auf Rang sechs vor. Auf Platz zwei fehlen nur noch sechs Punkte, dafür beträgt der Vorsprung auf das neue Tabellen-Schlusslicht Sturm Graz gerade einmal drei Zähler.

Schwierige Spiele kommen

Auf dem Weg zu einer weiteren Verbesserung warten nun zwei große Hürden. Zunächst steht in der kommenden Woche das Auswärtsspiel gegen den Zweiten Superfund Pasching auf dem Programm, nach der Länderspiel-Pause kommt der überlegene Spitzenreiter Red Bull Salzburg ins Hanappi-Stadion. Trainer Peter Pacult gab sich aber im Hinblick auf diese schwierigen Partien optimistisch. "Rapid ist vom Status her gezwungen, nicht Außenseiter zu sein", formulierte der Wiener.

Dass der Coach nach dem vierten Sieg im fünften Spiel (inklusive Herbst) nicht in Euphorie verfiel, lag auch an den letzten Spielminuten, in denen Rapid trotz numerischer Überlegenheit noch in Bedrängnis geriet. "Im Moment ist es eben so, dass sechs Vereine ziemlich nah beieinander liegen. Da hat man nicht immer die Nerven, um ruhig Fußball zu spielen", verteidigte der Betreuer seine Kicker.

"Zu Unrecht ein Tor aberkannt"

Dabei hätten die Grün-Weißen im Finish eine ruhigere Kugel schieben können, denn Schiedsrichter Louis Hofmann versagte einem Treffer von Marek Kincl in der 77. Minute fälschlicherweise die Anerkennung. "Ich habe Kincl zu Unrecht ein Tor aberkannt", gab der Unparteiische nach der Betrachtung der TV-Bilder zu.

Bei der Elfer-Entscheidung nach einer Attacke von Lechner an Bazina sei er aber richtig gelegen. "Es war ein Kontakt da", beteuerte Hofmann. Sein Namensvetter Steffen Hofmann verwandelte den Strafstoß zu seinem ersten Treffer seit der Rückkehr zu Rapid, musste jedoch nach rund einer Stunde wegen Schmerzen in seinem verletzt gewesenen Knie ausgetauscht werden. "Aber es ist nichts Schlimmes", versicherte der Deutsche.

"Elfer war eine Frechheit"

Über die Elfmeter-Szene musste sich GAK-Trainer Lars Söndergaard noch nach Spielende ärgern. "Der Elfer war eine Frechheit", schimpfte der Däne, gab aber auch zu: "Die erste Hälfte war unsere schlechteste in diesem Jahr inklusive Vorbereitung. Wir haben unser schlechtestes Spiel gemacht und sind trotzdem noch fast mit einem Punkt nach Hause gefahren, das spricht für uns", meinte der Betreuer im Hinblick auf den Sitzer von Kollmann, der kurz vor Schluss den Ball zwei Meter vor dem leeren Tor an die Latte köpfelte.

Über die finanzielle Situation des GAK, der die Fortführungskaution von 650.000 Euro aufgebracht hat und weiter um die Lizenz kämpft, wollte Söndergaard nicht viele Worte verlieren. "Wir können das nur durch gute Ergebnisse und Leistungen beeinflussen, und das werden wir tun."(APA)