Fahnemann geht davon aus, dass hinter den Gerüchten Mitbewerber stecken, die Lenzing schaden wollten. "Wir überlegen rechtliche Schritte", sagte Fahnemann bei der Bilanzpräsentation am Montag. Gleichzeitig kündigte er an, im Fall einer Übernahme durch einen Konkurrenten nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Fahnemann: "Wenn es zur Aushöhlung der Lenzing-Gruppe kommen sollte, mache ich sicher nicht mit. Ich glaube, das kann ich auch für meine Vorstandskollegen sagen."
Interesse an einem Kauf von Lenzing wird der indischen Birla-Gruppe nachgesagt. Die Inder haben das dementiert. Auch die B&C Holding hat als 88-Prozent-Eigentümer von Lenzing die Absicht bestritten, an einen strategischen Investor verkaufen zu wollen. Die B&C Holding gehört zu 100 Prozent der B&C Privatstiftung, die ihrerseits im Dunstkreis der BA-CA steht.
Zweitplatzierung
Die Entwicklung der Lenzing Gruppe, die erst im Vorjahr ein Rekordergebnis erwirtschaftet hat, zeige klar, "dass wir uns auch als eigenständiges Unternehmen gut behaupten können", sagte Fahnemann. Falls sich der Eigentümer von Anteilen trennen möchte, wäre der Gang an die Börse mittels einer Zweitplatzierung (secondary offering) nach Ansicht des Managements wahrscheinlich das zweckmäßigste. Für die Zukunft sieht Fahnemann Lenzing gut gerüstet. Nach dem Rekordjahr 2006, das mit einem Umsatzplus von 16,8 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro und einem Gewinnzuwachs von 31 Prozent auf 107,1 Mio. Euro einhergegangen ist, rechnet der Lenzing-Chef im laufenden Jahr mit weiteren Zuwächsen. Der Hauptversammlung im Juni wird eine von acht auf zehn Euro je Aktie erhöhte Dividende vorgeschlagen.