Langer bewahrte seine Mannschaft unter anderem bei Schüssen von Marcelinho und Klimowicz vor einem Gegentor und war seinen Kollegen über 90 Minuten ein sicherer Rückhalt - dennoch übte sich der Harder danach in Bescheidenheit. "Ich bleibe mit beiden Beinen auf den Boden und werde hart weiterarbeiten", versprach der Goalie.
Erst am Freitagabend wurde Langer von Hildebrand informiert, dass seine Premiere unmittelbar bevorsteht - der deutsche Teamkeeper war wegen einer Bronchitis nicht rechtzeitig fit geworden. Wenn auch die Vorbereitungszeit auf den ersten Einsatz relativ kurz geriet, war Nervosität kein Thema: "Aber eine gewisse Anspannung war natürlich schon da, das gehört auch dazu."
Trotz seines gelungenen Auftritts vor 44.000 Zuschauern im Gottlieb-Daimler-Stadion, wird der 1,94 m große Langer am kommenden Wochenende im großen Schlager bei Schakle aber wohl wieder Hildebrand Platz machen müssen. "Das ist für mich kein Problem. Ich werde einfach versuchen, mich weiter anzubieten", sagt dazu die Nummer zwei. Die wird Langer wohl auch in der nächsten Saison erst einmal bleiben - trotz des Abgangs von Hildebrand. Nürnberg-Goalie Raphael Schäfer wurde als dessen Nachfolger bereits verpflichtet. "Mit 22 Jahren bin ich noch ein junger Tormann, da mache ich mir darüber noch keine Gedanken", beschwichtigte der Mann mit der 41 auf dem Trikot.
Seine Laufbahn begann in seiner Heimatstadt Hard, dann folgte der Wechsel zu Victoria nach Bregenz, wo Langer den Aufstieg in die Regionalliga West schaffte. Zu einem Einsatz in der dritthöchsten österreichischen Spielklasse brachte es der Goalie aber nicht mehr, da er über Vermittlung eines seiner Jugendbetreuer Probetrainings in Stuttgart absolvierte und im Juli 2003 für die Nachwuchs-Mannschaft unter Vertrag genommen wurde. Im vergangenen Sommer schließlich unterschrieb er einen bis 2009 anberaumten Profi-Kontrakt.
Von 1996 bis 2000 hatte mit Franz Wohlfahrt bereits ein österreichischer Goalie das Stuttgarter Tor gehütet. Er gewann damals den deutschen Cup und erreichte 1998 das Finale im im Cup der Cupsieger. "Er hat hier noch immer einen sehr guten Namen", sagt Langer über Wohlfahrt, der ihn am Donnerstag in Stuttgart besuchte. Vorbild gibt's aber keines: "Ich versuche, mir von vielen guten Tormännern so viel wie möglich abzuschauen."