ÖBB erwartet Steigerungen. Vorstandsdirektor Stefan Wehinger: "Ich rechne damit, dass wir in wenigen Jahren über 20.000 Interrail-Kunden haben werden."

Foto: ÖBB/Eisenberger
Die ÖBB bringen eine neue Form des Interrail-Tickets auf den Markt. Damit reagieren die Bundesbahnen auf rapide sinkende Verkaufszahlen: Reisten Anfang der neunziger Jahre noch rund 16.000 Menschen mit einem einzigen Ticket durch ganz Europa, wurden 2006 nur noch 4.400 Interrail-Tickets verkauft. Wichtigste Neuerung: Die Einteilung in vier Zonen wurde aufgehoben.

Wer von Andalusien nach Finnland, von dort nach Schottland und weiter in die Türkei reisen will, der kann das jetzt auch tun. Der so genannte Global Pass, mit dem man insgesamt 30 Länder ansteuern kann, kostet für einen Jugendlichen 399 Euro monatlich, für einen Erwachsenen 599 Euro. Wer sich erster Klasse befördern lassen möchte, muss 809 Euro bezahlen.

Karte für fünf, zehn oder 22 Tage

Nebst dem klassischen 30-Tage-Ticket gibt es ab 1. April 2007 aber auch zahlreiche Möglichkeiten, das Fernweh in kleineren Dosen zu bekämpfen. Zum Beispiel mit einer Karte für fünf, zehn oder 22 Tage.

Kooperation mit Fluglinien

In Kooperation mit den Fluglinien Fly Niki und Air Berlin möchten die ÖBB zusätzlich eine ganz neue Klientel ansprechen: Flug buchen, ein Land auswählen und dieses dann mit der Bahn kennen lernen. Wahlweise in drei, vier, sechs oder acht Tagen innerhalb eines Monats.

Stefan Wehinger, Vorstandsdirektor des ÖBB-Personenverkehrs, erwartet sich durch die Neuerungen deutliche Steigerungsraten am Sektor Interrail. Bisher betrug der Umsatz jährlich 1,5 Mio. Euro: "Das wollen wir mindestens verdoppeln. Ich rechne damit, dass wir in wenigen Jahren über 20.000 Interrail-Kunden haben werden."

Neues Reiseverhalten

Das alte Interrail war, so Wehinger, nicht mehr zeitgemäß: "Das Reiseverhalten der Menschen hat sich sehr geändert. Heute verbringt kaum noch jemand 30 Stunden im Zug, sondern maximal sechs oder sieben." (APA)