Wien - Nach der wie erwartet ausgefallenen Erhöhung der Leitzinsen im Euroraum um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent steigen auch die Spar- und Kreditzinsen in Österreich. Während die Sparzinsen meistens einheitlich um 0,25 Prozentpunkte erhöht werden, gehen die Banken bei der Anpassung der Kreditzinsen unterschiedlich vor.

Die Erste Bank hebt die Zinsen bei Kapitalsparbücher um jeweils 0,25 Prozentpunkte. Für 12 Monate erhalten Erste-Kunden ab 12. März 3,75 (bisher: 3,50) Prozent, für 15 Monate gibt es 3,875 (3,625) Prozent und für 36 Monate Laufzeit 4,0 (3,75) Prozent. Diese Konditionen gelten nur für Neuabschlüsse. Alle sonstigen Sparformen werden automatisch gemäß der neuen Zinsanpassungsklausel per 15. April angepasst.

Auf der Finanzierungsseite erhöht die Erste Bank die Kreditzinsen für Privatpersonen derzeit nicht. Für Kommerz-, Freiberufler-, Zahlungsverkehr- und Darlehenskonten mit variabler Verzinsung werden die Zinsen ab 26. März um 0,25 Prozentpunkte angehoben.

Die BAWAG P.S.K. bietet ab 12. März für Kapitalsparbücher mit einem Jahr Laufzeit 3,75 Prozent Zinsen, für zwei Jahre Bindung gibt es 3,875 Prozent und für vier Jahre 4,0 Prozent. Sparbücher mit gleich langer Laufzeit gibt es keine. Am 1. April wird es darüber hinaus zur ersten Zinserhöhung bei den neuen Sparmodellen kommen, deren Verzinsung automatisch an die jeweils aktuellen Marktzinsen angepasst wird. Die Verzinsung der Anspar- und Wachstumssparbücher wird konkret um 0,25 Prozentpunkte angehoben, teilt die Bank mit. Die Kreditzinsen bleiben unverändert.

Neues Kapitalsparbuch

Die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) führt mit 13. März ein neues Kapitalsparbuch mit einer Laufzeit von 48 Monaten und einer fixen Verzinsung von 4 Prozent ein. Das 60 Monats-Sparbuch mit 3,75 Prozent fällt weg. Eingeführt wird auch ein neues Erfolgskapitalfix-Sparbuch mit 16 Monaten Laufzeit und 3,8 Prozent Verzinsung. "Die anderen Kategorien beobachten wir", so ein Sprecher der Bank zur APA.

Auf der Finanzierungsseite werde es in den nächsten Tagen "eher strengere Zinsen" geben, kündigte der Sprecher weiter an. Mittlerweile erfolge das "Pricing" automatisch und unabhängig von der EZB. Der jeweilige Zinssatz sei bonitätsabhängig und an die Refinanzierungskosten der Bank angepasst.

Bereits im Vorfeld der heutigen EZB-Leitzinserhöhung haben Ende Februar Raiffeisen Wien und Volksbank Wien ihre Sparzinsen um jeweils 0,25 Prozentpunkte erhöht. Die ING-DiBa Direktbank Österreich plante nach ihrer jüngsten Anhebung per Anfang Februar vorerst keinen weiteren Zinsschritt. (APA)