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Stefan Herheim

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

Bayreuth - Der Regisseur Stefan Herheim übernimmt die Neuinszenierung der Oper "Parsifal" zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele 2008. Die musikalische Leitung werde in den Händen des italienischen Dirigenten Daniele Gatti liegen, teilten die Festspiele am Donnerstag mit. Zum Regieteam zählen ferner Reinhard von der Thannen (Bühnenbild), Gesine Völlm (Kostüme) und Alexander Meier- Dörzenbach (Dramaturgie). Die aktuelle "Parsifal"-Inszenierung von Christoph Schlingensief steht in diesem Sommer zum letzten Mal auf dem Spielplan der Richard-Wagner-Festspiele.

Der 1970 in Oslo geborene Herheim gilt als einer der wichtigsten Regisseure seiner Generation. Nach einem Cello-Studium und Tätigkeiten am Opernhaus und der Opernhochschule seiner Heimatstadt absolvierte er von 1994 bis 1999 ein Regiestudium in Hamburg bei Götz Friedrich, der selbst 1982 den "Parsifal" in Bayreuth inszeniert hatte. Seither arbeitet der Wahlberliner Herheim an zahlreichen renommierten Opernbühnen im In- und Ausland. Unter anderem inszenierte er Mozarts "Die Entführung aus dem Serail" bei den Salzburger Festspielen und Verdis "Macht des Schicksals" an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. Am Aalto-Musiktheater in Essen wird derzeit seine Interpretation von Mozarts "Don Giovanni" gezeigt, an der Grazer Oper seine Inszenierung von Bizets "Carmen".

Neunte Deutung

Daniele Gatti, 1962 in Mailand geboren, gab mit 27 Jahren sein Debüt an der Scala in seiner Heimstadt. 1992 wurde er Musikdirektor des Orchesters der "Accademia di Santa Cecilia" in Rom, seit 1994 wirkt er den Angaben zufolge an der Londoner Oper Covent Garden. 1996 übernahm er die Leitung des Royal Philharmonic Orchestra. Von 1997 an war er zehn Jahre lang zugleich Musikdirektor des Teatro Comunale die Bologna. Gastdirigate führten ihn zu vielen bedeutenden Orchestern Europas und der USA.

Die "Parsifal"-Neuinszenierung 2008 wird die neunte Deutung des Werks auf der Bühne des Bayreuther Festspielhauses seit der Uraufführung 1882 sein. Die umstrittene Inszenierung von Christoph Schlingensief steht seit 2004 auf dem Spielplan. (APA/dpa)