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Grafik: Archiv
Unter Führung ihres internationalen Verbands IFPI haben elf Musikproduktionsgesellschaften die chinesische Ausgabe des Internet-Portals Yahoo verklagt. Die Kläger - darunter Weltfirmen wie Warner Music, EMI und Sony BMG Music Entertainment - beschuldigen das Portal, ihre Musik ohne Lizenzrechte zu verbreiten oder zumindest dies zu ermöglichen, wie die staatliche Presse am Donnerstag berichtete. Schadenersatz Dafür solle Yahoo China einen Schadenersatz von etwa 5,5 Mio. Yuan (541.605 Euro) leisten. Das Unternehmen selber bestritt die Vorwürfe: Yahoo China stelle bei Suchanfragen lediglich Internet-Links zur Verfügung und sei für die Inhalte der Webseiten von Drittanbietern nicht verantwortlich, sagte ein Sprecher des Unternehmens Alibaba. An Alibaba hält der Yahoo-Stammkonzern 40 Prozent. Versuch Mit der Klage gegen Yahoo China setzt die Musikbranche ihre Versuche fort, juristisch gegen die illegale Weiterverbreitung ihrer Angebote in China vorzugehen. Im November vergangenen Jahres hatte IFPI gegen die Internet-Suchmaschine Baidu.com geklagt, weil das Unternehmen dabei helfe, geschützte Inhalte illegal aus dem Netz herunterzuladen. Vor Gericht hatte der Verband damit keinen Erfolg, legte aber Berufung ein. Das Ergebnis dieser zweiten Runde vor Gericht wollte der Verband laut der Zeitung "China Daily" im Fall Yahoo China allerdings nicht abwarten. Digitale Musikinhalte würden 20 bis 30 Prozent des China-Jahresumsatzes der großen Musikfirmen wie Warner Musik oder Universal ausmachen, erläuterte der Branchenkenner Liu Bin von der Beratungsfirma BDA China die Bedeutung der Klage für die Musikfirmen. Anderswo in der Welt sorgten diese Produkte im Durchschnitt nur für zehn Prozent der Umsätze. (APA)