Graz – Meini wor jo sou schiach. Noch da Trauung hob ih in Pforrer gfrogt: "Wos bin ih denn hiatz schuldig?" Hot da Pforrer mei Frau aongschaut und hot gsogt: "Gebm's ma holt, wos ihnen die Sache wert is!" Hob ich in Pforrer fünf Euro gebm. Hot do Pforrer mei Frau nou oamol aongschaut und hot ma vier Euro fuchzig aussagebm! Nicht nur am Internationalen Frauentag darf man sich über solche "Witze" wundern, zumal sich letzterer unter der Rubrik "Heiteres rund um die Liebe" im Steirischen Brauchtumskalender 2007 (Volkskulturverlag) findet. Ein Kalender, der aus dem Kulturbudget und dem Tourismusbudget des Landes gefördert wird, um in hoher Auflage und rund 150 Seiten stark unter die Steirer und wohl auch Steirerinnen gebracht zu werden.

Jährliche Publikation Dass die jährlich erscheinende Publikation ausgerechnet auch mit Geldern der Kultur finanziert wird, ist den steirischen Grünen schon länger ein Dorn im Auge. Doch angesichts der aktuellen Ausgabe reicht es Klubchefin Ingrid Lechner-Sonnek: "Sexismus verdient keine Förderung, weder aus dem Kulturbudget, noch aus irgendwelchen anderen Töpfen." Weniger Berührungsängste mit dem Büchlein dürfte der steirische ÖVP-Chef, Hermann Schützenhöfer, haben: Er schrieb, wie auch Diözesanbischof Egon Kapellari, ein Vorwort. Das Thema: Liebe. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD Printausgabe 8.3.2007)