Doch "unweigerlich" gehe es bei einer Diskussion über Frauenbilder immer um Mutterschaft und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gab Staatssekretärin Christine Marek (VP) die Diskussionsrichtung vor – und mit einem Verweis auf die Kritik an der neuen Familienministerin Andrea Kdolsky zu bedenken –, dass der Druck auf den Frauen laste, "sich als Mutter zu definieren". Der Mann als Ernährer, die Frau als Hausfrau – dieses Bild sei in der Gesellschaft vorherrschend und eindeutig ein sozialer Prozess, lieferte Geschlechterforscher Erich Lehner eine Erklärung. Jenes Männerbild, das sich in der Gesellschaft verfestigt habe und besagt, dass der Mann "durchsetzungsfähig, weiß, ökonomisch erfolgreich und heterosexuell" ist, dominiere alles, auch das Frauenbild.
"Das Wichtigste im Leben eines Mannes ist nicht, wie man denken könnte, eine Frau, sondern andere Männer" – und die ständige Konkurrenz mit ihnen. Privat hat diese "Binnenstruktur der Männlichkeit" aber Konsequenzen: Geringe Präsenz in der Familie (Ernährerfunktion) zum Beispiel, die dann bei einer Scheidung tragend wird. Um aus dieser Konstellation herauszukommen empfiehlt Lehner, sich an skandinavischen Strukturen zu orientieren und vom Familienernährer-Hausfrau-Bild auf Doppelernährer-Doppelversorger umzusatteln. Ein Ansatz, dem sich auch Sonja Dörfler, Soziologin am Institut für Familienforschung, anschließt. Mit dem Grundsatz "ihr habt ein Recht auf euer Kind" seien Männer in Schweden motiviert worden, in Karenz zu gehen.
"Heiße Sachen"