Die Staats-und Regierungschefs der EU kommen am Donnerstag und Freitag in Brüssel zusammen, um neue Emissionsobergrenzen festzulegen. Erwartet wird eine Verpflichtung zur Senkung der Treibhausgase um 20 Prozent bis 2020 im Vergleich zu den Werten von 1990. Sollten sich andere Industrienationen und Schwellenländer den Zielen anschließen, könnte eine Reduzierung um 30 Prozent festgelegt werden. Die Zielvorgaben werden die Grundlage der europäischen Verhandlungsposition für ein internationales Abkommen sein, das das Kyoto-Protokoll über das Jahr 2012 hinaus verlängern soll.
Merkel in den Startlöchern
Vor dem EU-Gipfel pochte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf die von ihr angestrebte Führungsrolle der Europäischen Union beim weltweiten Klimaschutz. "Europa positioniert sich als Vorreiter", sagte Merkel der britischen Zeitung "Financial Times" vom Mittwoch. Sie verwies darauf, die EU-Staaten seien sich grundsätzlich darüber einig, die CO2-Emissionen bis 2020 um 20 Prozent zu verringern. Auf dem Gipfel wolle sie nun für konkrete Festlegungen in dieser Sache werben. Der deutsche Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) warnte vor einer "Symbolpolitik" beim Klimaschutz in Deutschland, die von den tatsächlichen Aufgaben ablenke.