Bild nicht mehr verfügbar.

Das Flugzeug brannte völlig aus, als es in der Stadt Yogyakarta auf der Insel Java landete

Foto: AP Photo
Dramatische Rettung für viele Passagiere eines indonesischen Flugzeugs: Die Maschine fing bei der Landung auf der Insel Java Feuer und brannte völlig aus. 117 Menschen konnten sich durch Sprünge aus dem Wrack retten, 23 kamen ums Leben. Zwei Personen galten noch als vermisst. Einige Leichen waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, so dass die Gerichtsmediziner auf DNA-Analysen oder Gebissabdrucke warten müssen.

***

Jakarta - Bei einem Flugzeugbrand auf der indonesischen Insel Java sind am Mittwoch 23 Menschen ums Leben gekommen. 117 der insgesamt 140 Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten sich aus der brennenden Maschine retten.

Die Boeing 737-400 der staatlichen Fluglinie Garuda Airlines war in Yogyakarta nach einem einstündigen Inlandsflug kurz vor der Landung in Schwierigkeit geraten. Sie schlitterte mit brennenden Reifen und dichten Rauchwolken in der Kabine über die Landebahn hinaus und kam 300 Meter weiter in einem Reisfeld zum Stehen. Die Crew riss innerhalb kurzer Zeit die Notausgänge auf und die Menschen sprangen aus dem brennenden Wrack ins Freie. Die Maschine brannte völlig aus.

Explosion an Bord

Ermittler fanden die Blackbox, auf der die technischen Daten und Stimmen aus dem Cockpit aufgezeichnet sind. Das Material sollte in den USA oder Australien ausgewertet werden. "Uns liegen keinerlei Erkenntnisse vor, dass es sich um Sabotage oder einen Terroranschlag gehandelt hat", sagte der australische Außenminister Alexander Downer. Mehrere Mitarbeiter und Journalisten, die ihn zu einer Antiterrorkonferenz nach Jakarta begleitet hatten, waren an Bord der Unglücksmaschine. Mindestens ein Australier kam ums Leben. Ein indonesischer Regierungssprecher hatte zuvor die Möglichkeit von Sabotage ins Spiel gebracht, weil Überlebende von einer Explosion an Bord berichtet hatten.

"Wir hatten alle das Gefühl, dass es bei der Landung zu einem Unfall kommen würde", sagte der italienische Südostasienkorrespondent Alessandro Bertellotti. "Das Flugzeug war viel zu schnell, es war klar, dass es nicht bremsen können würde."

"Ins Leere gestürzt"

"Ich habe gar nicht nachgedacht, ich habe mich durch den Notausgang ins Leere gestürzt", sagte ein anderer Überlebender, der Indonesier Yunadi Srimulyo. Laut seinen Worten hatten Mitreisende voller Panik versucht, den Notausstieg nahe seines Sitzes zu öffnen. Sobald die Tür offen war, sprang der 33-jährige Indonesier hinaus und landete auf einem brennenden Flugzeugteil. Seine Kleidung fing Feuer. Um es zu löschen, rollte Srimulyo sich in dem Wasser des Reisfeldes hin und her. "Ich hatte einen langen Mantel an, der bis zu den Knien reichte. Das hat mich vor dem Verbrennen gerettet."

Nunik Sufithri, eine andere Überlebende, erzählte den Reportern, sie habe zuerst "Allah ist groß" gerufen und sei dann in das Reisfeld gesprungen. Sie trauert um eine Freundin, die es nicht mehr aus der Maschine geschafft hat. (AFP, Reuters, DER STANDARD Printausgabe 8.3.2007)