Jakarta - Bei einem Flugzeugbrand auf der indonesischen Insel Java sind am Mittwoch 23 Menschen ums Leben gekommen. 117 der insgesamt 140 Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten sich aus der brennenden Maschine retten.
Die Boeing 737-400 der staatlichen Fluglinie Garuda Airlines war in Yogyakarta nach einem einstündigen Inlandsflug kurz vor der Landung in Schwierigkeit geraten. Sie schlitterte mit brennenden Reifen und dichten Rauchwolken in der Kabine über die Landebahn hinaus und kam 300 Meter weiter in einem Reisfeld zum Stehen. Die Crew riss innerhalb kurzer Zeit die Notausgänge auf und die Menschen sprangen aus dem brennenden Wrack ins Freie. Die Maschine brannte völlig aus.
Explosion an Bord
Ermittler fanden die Blackbox, auf der die technischen Daten und Stimmen aus dem Cockpit aufgezeichnet sind. Das Material sollte in den USA oder Australien ausgewertet werden. "Uns liegen keinerlei Erkenntnisse vor, dass es sich um Sabotage oder einen Terroranschlag gehandelt hat", sagte der australische Außenminister Alexander Downer. Mehrere Mitarbeiter und Journalisten, die ihn zu einer Antiterrorkonferenz nach Jakarta begleitet hatten, waren an Bord der Unglücksmaschine. Mindestens ein Australier kam ums Leben. Ein indonesischer Regierungssprecher hatte zuvor die Möglichkeit von Sabotage ins Spiel gebracht, weil Überlebende von einer Explosion an Bord berichtet hatten.
"Wir hatten alle das Gefühl, dass es bei der Landung zu einem Unfall kommen würde", sagte der italienische Südostasienkorrespondent Alessandro Bertellotti. "Das Flugzeug war viel zu schnell, es war klar, dass es nicht bremsen können würde."
"Ins Leere gestürzt"
"Ich habe gar nicht nachgedacht, ich habe mich durch den Notausgang ins Leere gestürzt", sagte ein anderer Überlebender, der Indonesier Yunadi Srimulyo. Laut seinen Worten hatten Mitreisende voller Panik versucht, den Notausstieg nahe seines Sitzes zu öffnen. Sobald die Tür offen war, sprang der 33-jährige Indonesier hinaus und landete auf einem brennenden Flugzeugteil. Seine Kleidung fing Feuer. Um es zu löschen, rollte Srimulyo sich in dem Wasser des Reisfeldes hin und her. "Ich hatte einen langen Mantel an, der bis zu den Knien reichte. Das hat mich vor dem Verbrennen gerettet."