Grafik: STANDARD
Wien/Berlin - Vor Beginn der weltgrößten Reisemesse ITB am Mittwoch in Berlin steht schon eines fest: Die Reiselust der Österreicher ist ungebrochen. Laut jüngsten Daten haben im Vorjahr 5,2 Mio. Personen mit Wohnsitz in Österreich - das entspricht 75 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren - insgesamt 15,77 Mio. Urlaubsreisen unternommen, um 15 Prozent mehr als 2005. Davon waren 8,0 Mio. Inlands- und 7,7 Mio. Auslandsreisen.

44,5 Prozent aller Urlaubsreisen dauerten im Vorjahr nicht länger als drei Tage. Die Tagesausgaben machten pro Reisendem durchschnittlich 103 Euro aus.

Die häufigsten Reisemotive der Österreicher (siehe Grafik) sind laut Daten der Statistik Austria neben Verwandten- und Bekanntenbesuchen Aktivurlaube mit Sommer- oder Wintersport sowie Erholungsurlaube. Weiter stark im Trend liegen Kurzurlaube.

Türkei wieder stärker gefragt

Weiter im Trend liegt die Pauschalreise, die Nachfrage für den Sommer liege bis jetzt um 15 Prozent über dem Vorjahr, berichtet die AUA-Tochter TraviAustria, Anbieter von Buchungssoftware. Der Gewinner der heurigen Saison dürfte - nach herben Verlusten im Vorjahr - die Türkei werden.

"2007 wird nach jetzigem Buchungsstand ein tolles Reisejahr", sagte der für Reisetrendanalysen zuständige Bereichsleiter bei TraviAustria, Alexander Klaus. Es bestehe deutlicher Nachholbedarf nach Urlaubsreisen, sowohl bei Einzelbuchungen als auch bei Buchungen von Familien mit Kindern.

Starkes Plus bei Geschäftsreisen

Die Zahl der Dienst- und Geschäftsreisen stieg im Vorjahr um rund 30 Prozent auf 4,59 Millionen, die durchschnittlichen Tagesausgaben waren mit 206 Euro doppelt so hoch wie bei Urlaubsreisen.

Auf der Internationalen Tourismusbörse machen mehr als 10.000 Unternehmen aus über 180 Ländern Lust auf Urlaub. Überschattet wird die Reisemesse vom Vorschlag diverser Umweltpolitiker, darunter Josef Pröll, die Bevölkerung solle aus Klimaschutzgründen verstärkt Urlaub in der Heimat machen und auf Fernreisen verzichten. Außerdem wird eine Steuer auf Kerosin diskutiert, die Fliegen teurer machen soll. (APA, stro, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7.3.2007)