Nach dem "Probelauf" an der Universidad Carlos III. in Madrid schafft man nun sukzessive "Mini-Pisos" (Mini-Wohnungen) in den Uni-Städten. Ein Kraftakt, denn nur 1,4 Prozent von Spaniens Wohnungen haben die geeignete Größe. Hier garantiert die Ministerin entgegen kritischen Medienberichten über Absteigen Komfort von 25 bis 45 m².
An deren Konzeption sind Architekturstudenten der Universidad Politécnica de Valencia beteiligt. Sergio García-Gasco, Jorge Cortés und Borja García gewannen den Wettbewerb mit einem Clou: Die Raumhöhe von 3,5 Meter lässt die Wohnungen größer wirken - ein Luxus im Niedrigdeckenland Spanien.
Die Mieten werden, versichert Trujillo, zwischen 75 und 200 € im Monat liegen; variierend nach Studienort und Lage, denn Bequemlichkeit ist es nicht, welche 43,5 Prozent der 25- bis 35-Jährigen Spanier laut Zensus 2001 an ihr "Kinderzimmer" bindet. Vielmehr verhindert das strapazierte Studenten-Portemonnaie eine frühe Emanzipation vom Elternhaus.
"Ich will ausziehen", sagt der 25-Jährige BWL-Student Javier Ortiz Morillas aus Granada. Eine WG wäre das einzig Denkbare. Aber erst ab 500 € im Monat bekommt man in Spanien eine mickrige Zweizimmerwohnung, Preise von 250 € für ein Acht-m²-WG-Zimmer sind Usus - Nebenjobs rar. Und jene, die es dennoch geschafft haben, auf eigenen Beinen zu stehen, müssen oft 90 Prozent ihres Einkommens in die Miete stecken.
Studenten wollen mehr
Die "Staatshilfe" verschafft nur bedingt Linderung: Lediglich ein Zehntel der 1,4 Millionen Studenten kommt zu einer Mini-Bleibe. "Der Plan müsste viel ambitionierter sein", beklagt Delgado. Es sei kein studentisches Problem an sich, meint er und fordert: "Der Spekulation muss man entgegenwirken." Das erkannte auch die Ministerin. Sie will per Gesetz über drei Millionen leer stehende Wohnungen freigeben, um dadurch den Marktpreis zu senken.