Auf turbulente Tage blickt man beim Holzverarbeitungskonzern Pfleiderer zurück: Erst Mitte vergangener Woche war Vorstandschef Hans Overdiek bei einem Autounfall so schwer verletzt worden, dass er sein Amt für längere Zeit ruhen lassen muss. Nach der entsprechenden Mitteilung des Unternehmens brach die Aktie um bis zu neun Prozent ein. Den zweiten „Schock“ löste die Frau des Firmenlenkers aus: Wenige Tage nach dem Unglück ihres Mannes verscherbelte sie Pfleiderer-Aktien mit Wert von 5,3 Mio. Euro. Während man an der Börse noch über die Hintergründe der plötzlichen Anteilsabgabe rätselte, rauschte der Kurs erneut nach unten. Für Aufklärung hätte eigentlich die einen Tag später angesetzte Pressekonferenz zum Thema „vorläufige Geschäftszahlen für 2006“ sorgen können. Doch Finanzvorstand Derrick G. Noe verbat sich Fragen zu diesem Thema.

Noe konnte aber immerhin den Informationshunger der Anleger mit guten Zahlen befriedigen. So stieg der Umsatz des MDAX-Titels um 71 Prozent auf 1,42 Mrd. Euro an. Der Nettogewinn schnellte sogar um 191 Prozent auf 83,9 Mio. Euro hoch. Allerdings hat die vollständige Konsolidierung der Ende 2005 übernommenen Kunstgruppe deutlich zu den Ergebnissprüngen beigetragen. Nichtsdestotrotz zeigte sich die Börse mit den Resultaten zufrieden, auch deshalb weil Pfleiderer zudem von einem weiteren Übernahmeerfolg berichten konnte. Die Oberpfälzer sicherten sich 96,6 Prozent am schwedischen Rivalen Pergo und wollen per Squeezeout auch die restlichen Anteile erwerben. Die Aktie scheint sich auf dem erniedrigten Niveau zu stabilisieren. Einen massiven Absturz der Aktie halten wir vor dem Hintergrund der guten Ertragslage für unwahrscheinlich. Der Holz-Konzern ist nicht nur hochprofitabel, sondern will in den kommenden Jahren weiter rentabel wachsen. Für 2008 liegt das Umsatzziel bei zwei Mrd. Euro.

Somit lohnt ein Blick auf ein PROTECT-Discount-Zertifikat von Sal. Oppenheim (ISIN DE 000 SCL 6MY 3). Sofern der MDAX-Titel nicht die Schwelle bei 17,00 Euro verletzt, winkt am Ende der Laufzeit in knapp 13 Monaten eine Rückzahlung des Höchstbetrags von 26,75 Euro. Das ergibt bei einem Sicherheitspuffer von 22,5 Prozent eine attraktive Rendite von 21,1 Prozent bzw. 20,1 Prozent p.a. – die bei schnellem Zugriff sogar noch steuerfrei vereinnahmt werden kann. Für spekulativere Naturen hat Sal. Oppenheim auch noch ein „verschärftes“ Schwesterprodukt (ISIN DE 000 SCL 6MZ 0) mit einer Schwelle bei 19,25 Euro. Dieses verfügt zwar nur über einen Sicherheitspuffer von 12,2 Prozent. Dafür können Sie im Erfolgsfall eine Rendite von 29,2 Prozent bzw. 27,8 Prozent p.a. einfahren. Dazu bedarf es allerdings guter Nerven, denn die Affäre um die Anteilsverkäufe kann die Aktie weiter aus der Spur bringen. Außerdem bleibt abzuwarten, ob und wann Vorstandschef Overdiek auf seinen Chefsessel zurückkehrt.

Fazit: Pfleiderer ist ein solider Basiswert mit Perspektive. Der konservativere PROTECT Discounter ermöglicht bei kurzer Laufzeit und reduziertem Risiko eine Rendite, die beim Direktinvestment schwer zu toppen ist.