Karlsruhe - Zwölf Jahre nach dem letzten Anschlag der
deutschen Terrorgruppe "Rote Zora" hat Generalbundesanwältin Monika
Harms Anklage gegen ein mutmaßliches Mitglied erhoben. Die deutsche
Bundesanwaltschaft in Karlsruhe wirft der 58 Jahre alten Frau vor, an
zwei fehlgeschlagenen Sprengstoffanschlägen in den 80er Jahren
beteiligt gewesen zu sein. Die Frau hatte sich Ende des vergangenen
Jahres freiwillig gestellt. Der Haftbefehl gegen sie wurde außer
Vollzug gesetzt.
Attentat auf das Gentechnisches Institut
Die Frau soll 1986 für ein Attentat auf das Gentechnische Institut
in Berlin sowie 1987 auf ein Bekleidungswerk bei Aschaffenburg
jeweils einen Wecker für den Zündmechanismus besorgt haben. In beiden
Fällen versagte der Mechanismus.
Die "Rote Zora", eine vorwiegend im Ruhrgebiet und in
Norddeutschland aktive Frauengruppe, hatte sich 1977 als
Teilorganisation der linksextremen "Revolutionären Zellen" (RZ)
gegründet. Sie bekannte sich bis zum Februar 1988 zu insgesamt 45
Sprengstoff- und Brandanschlägen. Der letzte Anschlag 1995 galt einer
Werft bei Bremen. (APA/dpa)