Basra - Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki hat die Razzia von britischen und irakischen Sicherheitskräften in der vom Polizei-Geheimdienst betriebenen Haftanstalt der Stadt Basra scharf kritisiert. Das Vorgehen sei rechtswidrig und unverantwortlich und die Verantwortlichen müssten bestraft werden, teilte das Büro des Ministerpräsidenten am Sonntag mit. Maliki habe eine umgehende Untersuchung des Vorfalls angeordnet.

Nach Angaben des britischen Militärs wurde die Aktion von den irakischen Anti-Terror-Einheiten angeführt und von den Briten unterstützt. Man habe den Anführer eines Todes-Schwadrons in dem Gefängnis gesucht, nachdem man kurz zuvor entsprechende Informationen erhalten habe. Daher habe es auch nicht die Möglichkeit von Vorwarnungen an die Behörden gegeben.

In dem Gefängnis seien etwa 30 Gefangene entdeckt worden, darunter eine Frau und zwei Kinder, teilte das Militär mit. Viele der Gefangenen hätten Anzeichen von Folter oder Misshandlungen aufgewiesen. Bei ihrem Vorgehen hätten die irakischen Sicherheitskräfte verschlossene Türen aufgebrochen, was auch zur Flucht von einigen Gefangenen geführt habe. Dies sei aber nicht vorsätzlich geschehen. (APA/Reuters)