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Taliban-Kommandant Mullah Dadullah im Al-Jazeera-Interview: "Die afghanische Miliz unterhält 'sehr enge Beziehungen' zu den Rebellen im Irak."

Foto: REUTERS/via RVN
Dubai - Die radikal-islamischen Taliban sind an dem Aufstand gegen die US-geführten Truppen im Irak nach eigener Darstellung maßgeblich beteiligt. Die afghanische Miliz unterhalte "sehr enge Beziehungen" zu den Rebellen im Irak, sagte Taliban-Kommandant Mullah Dadullah in einem am Freitag ausgestrahlten Interview des Fernsehsenders Al Jazeera. Derzeit reisten so viele Kämpfer zwischen den beiden Ländern hin und her wie schon lange nicht mehr.

Gegen die ausländischen und einheimischen Soldaten im Irak kämpfen vor allem sunnitische Gruppen, zu denen auch ein Arm der Terror-Gruppe Al-Kaida gehört. Die Al-Kaida ist mit den Taliban verbündet. Auf die Frage nach dem Aufenthaltsort von zahlreichen Al-Kaida-Anführern antwortete Dadullah in dem Interview, er wisse nicht, wo die Gesuchten seien.

Regelmäßige Nachrichten von Osama bin Laden

Er sei sich aber sicher, dass Al-Kaida-Chef Osama bin Laden noch am Leben sei, da er regelmäßig Nachrichten von ihm erhalte. Zugleich bekräftigte Dadullah, dass die Taliban in Afghanistan eine Frühjahrsoffensive planten. Mindestens 6.000 Kämpfer stünden für den Einsatz gegen die ausländischen Truppen bereit und die Zahl könne sich sogar auf bis zu 20.000 erhöhen.

Das Interview war allem Anschein nach aufgenommen worden, bevor die Nachrichten über eine Festnahme des dritthöchsten Taliban-Anführers Mullah Obaidullah Achund bekannt wurden. Pakistanische Sicherheitskräfte hatten dies in dieser Woche verkündet und auch aus Taliban-Kreisen war entsprechendes verlautet. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es aber nicht. (APA/Reuters)