Wien - Austria-Wien-Legende Toni Polster hat den Rechtsstreit mit seinem violetten Arbeitgeber und Geldgeber Magna auch in der Berufungsinstanz für sich entschieden. Die Austria muss ihrem langjährigen Stürmer und späteren Generalmanager auf Grund der nicht gerechtfertigten Entlassung im Mai 2005 zwischen 400.000 und 500.000 Euro zahlen. Das bestätigte am Freitag Polsters Anwalt Ernst Ploil der Austria Presse Agentur.

Den Wienern bleibt nun theoretisch eine weitere Möglichkeit der Berufung, nämlich eine außerordentliche Revision. Dabei müsste die Austria jedoch den Obersten Gerichtshof überzeugen, dass in diesem Fall Fundamentales falsch gelaufen sei. Und das dürfte nach Einschätzung von Ploil keinesfalls gelingen.

Austria-Manager Markus Kraetschmer bestätigte, dass das Urteil derzeit von den Vereins-Juristen geprüft wird. "Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig", weiß der Manager, der meinte, dass die Verurteilung kein Loch ins violette Budget reißen wird. "Das war in unserem Budget beinhaltet." Sobald wie möglich soll entscheiden werden, ob man neuerlich berufen wird.

Warum es zu keiner außergerichtlichen Einigung zwischen den Parteien gekommen ist, konnte Ploil nicht beantworten. "Das muss man die Austria fragen. Anscheinend war Frank Stronach davon überzeugt, dass er gewinnen wird. Und wahrscheinlich hat er seinen Befehlsempfängern gesagt, dass es keinen Vergleich gibt." Stronach muss nun Polsters Gehalt bis zum offiziellen Vertragsende Ende 2007 zahlen und natürlich auch Zinsen und Gerichtskosten übernehmen.

Das gerichtliche Match zwischen der Austria und Polster ist jedoch noch lange nicht vorbei, denn der Prozess um das gegen Polster verhängte Hausverbot fürs Horr-Stadion läuft weiter. Die nächste Verhandlung in der für Ploil "an Kindischkeit nicht zu überbietenden Sache" ist für April angesetzt. "Fall es bis dahin keinen Vergleich gibt", so Ploil, der über die erste Reaktion seines Mandaten meinte: "Er freut sich, dass die Gerechtigkeit seinen Lauf nimmt."

Im österreichischen Fußball herrscht derzeit reges Treiben in den Gerichtssälen. Denn in Graz haben die Konkursrichter das Sagen, in Salzburg streiten Red Bull und Ex-Coach Kurt Jara miteinander.(APA)