München/Wiesbaden - Der Industriegase-Konzern Linde hat nach der Übernahme des britischen Konkurrenten BOC einen Umsatz- und Gewinnschub eingefahren. Einschließlich der Übernahme seien die Erlöse nach vorläufigen Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um fast 31 Prozent auf 12,4 Mrd. Euro gestiegen, teilte Linde am Freitag in Wiesbaden und München mit. Bereinigt um diesen Effekt legte der Umsatz um 10,6 Prozent auf 10,5 Mrd. Euro zu.

Unter dem Strich verdiente Linde gut 1,8 Mrd. Euro, nach 514 Mio. Euro im Vorjahr. Dabei wirkte sich der Buchgewinn aus dem milliardenschweren Verkauf der Gabelstaplersparte KION Group aus.

"Wir haben unsere Prognosen in jeder Hinsicht erfüllt", erklärte Konzernchef Wolfgang Reitzle am Freitag. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern und Abschreibungen (Ebitda) habe sich einschließlich des übernommenen britischen Gasewettbewerbers BOC auf 3,83 Mrd. Euro erhöht von 1,705 Mrd. Euro vor Jahresfrist. Seinen Aktionären will Linde für 2006 eine höhere Dividende von 1,50 Euro je Aktie nach 1,40 Euro im Vorjahr zahlen. Branchenexperten hatten im Schnitt mit 1,46 Euro gerechnet. Einen Geschäftsausblick für das laufende Jahr nannte Linde nicht.

Linde hatte im vergangenen Jahr BOC in der größten Übernahme seiner 128-jährigen Firmengeschichte für rund zwölf Mrd. Euro übernommen. Seine Gabelstaplersparte hatte Linde an ein Konsortium um die Finanzinvestoren Kohlberg Kravis Roberts und Goldman Sachs Capital Partners für rund vier Mrd. Euro verkauft. Mit dem Verkauf hatte Linde seinen Umbau zum reinen Industriegase-Konzern abgeschlossen. (APA/dpa)